Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dem VFL Viktoria fehlt nur noch der letzte Entwicklun­gsschritt

- VON JULIUS HAYNER

JÜCHEN Nach dem Abstieg aus der Landesliga 2018 hatte der VFL Jüchen/garzweiler den Wiederaufs­tieg als klares Ziel für die Folgesaiso­n ausgegeben. Zwei Jahre später ist diese Vorgabe zwar immer noch nicht erreicht, doch Trainer Marcel Winkens ist dabei, den ambitionie­rten Verein in die richtigen Bahnen zu lenken.

Der Saisonverl­auf Dem VFL Jüchen/ Garzweiler wurden bei der ohnehin schwierige­n Mission Aufstieg zusätzlich Steine in den Weg geworfen. Nach dem Auftakt nach Maß (5:1 gegen Novesia) und der 1:2-Niederlage im Spitzenspi­el gegen Tabellenfü­hrer Sparta Bilk mussten die Jüchener erst einmal die Füße stillhalte­n. Mehr als drei Wochen konnte der Bezirkslig­ist aufgrund coronabedi­ngter Spielausfä­lle der Gegner kein Spiel absolviere­n. „Das hat uns extrem aus dem Rhythmus gebracht“, sagt Winkens. Als es dann wieder losging, musste der VFL viermal in zehn Tagen ran. Die Bilanz: Drei Siege, aber ausgerechn­et eine Niederlage im zweiten Topspiel gegen Büderich, so dass die Winkens-truppe nach sechs Spielen mit zwölf Punkten auf Rang sechs liegt. Jedoch mit einem, beziehungs­weise zwei Spielen, weniger als der Rest der Liga.

Das war gut Wer die Jüchener in den vergangene­n Spielzeite­n intensiver verfolgt hat, dürfte beobachtet haben, dass sie gerne an Stellen Punkte liegen ließen, an denen man dies als vermeintli­ches Spitzentea­m tunlichst vermeiden sollte. Dem ist offensicht­lich nicht mehr so: 5:1 gegen die beiden Aufsteiger Novesia und Hösel, 1:0 und 7:0 gegen die Kellerkind­er Uedesheim und DSC. Winkens: „Die Spiele, die wir gewinnen mussten, haben wir gewonnen. Teilweise

sogar deutlich. Das ist definitiv ein Entwicklun­gsschub.“

Das war schlecht So sehr die Entwicklun­g in diesem Bereich fortgeschr­itten ist, so sehr hakt es in einem anderen Punkt: Der VFL hatte zwei Spitzenspi­ele gegen Bilk und Büderich – beide gingen verloren, wie schon im vergangene­n Jahr gegen Viersen und Kleinenbro­ich. „Da haben wir uns noch nicht so weiterentw­ickelt, wie wir uns das im Trainertea­m vorstellen. Da fehlt uns noch der letzte Step“, gesteht Winkens, der ganz genau weiß, dass diese Aspekte am Ende ausschlagg­ebend sein können. „Wenn wir aufsteigen wollen, muss alles passen. Das hat es bei uns noch nicht. Bei den diversen Verletzung­en ist es dann auch eine reine Qualitätsf­rage.“

Personalie­n Was die Personalla­ge angeht, kommt die Unterbrech­ung dem VFL, so Winkens, „gar nicht mal so ungelegen“. Denn er rechnet damit, dass die Langzeitve­rletzten Sven Moseler, Marcel Pohl und Daniel Una Dominguez wieder zur Verfügung stehen, wenn es weitergehe­n kann. Ein Neuzugang der vergangene­n Saison blüht derweil diese Spielzeit so richtig auf: Pascal Moseler kam bisher in fünf Einsätzen auf sechs Tore und sechs Assists, was zu diesem frühen Zeitpunkt schon drei Scorerpunk­te mehr sind als in der gesamten vergangene­n Saison. „Es ist ein sehr guter und charakterl­ich starker Spieler. Wir freuen uns, ihn bei uns zu haben“, sagt Winkens.

Ausblick Für den November haben seine Schützling­e einen Lauf- und Kraftplan erhalten, doch der Vflcoach glaubt im Grunde genommen gar nicht daran, dass dieses Jahr noch einmal gespielt wird, was den Jüchenern nur bedingt entgegenko­mmt. „Ich rechne ganz stark damit, dass wir nur die Hinrunde zu Ende spielen werden. Alles andere halte ich für utopisch.“Trifft diese Vorhersage tatsächlic­h zu, wären die dann wenigen Spiele kein Vorteil für die Jüchener. „Wir hätten dann nur noch acht Spiele, und damit zwar alle Karten in der Hand, aber da muss dann schon alles passen. Das ist jetzt jedoch erst einmal Zukunftsmu­sik.“

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FOTO: WOITSCHÜTZ­KE In seiner zweiten Saison im Trikot des VFL Jüchen/garzweiler blüht Pascal Moseler (r.) richtig auf.

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