Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Patienten-bereich wie ein Wohnzimmer eingericht­et

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Der Fördervere­in hat das Rheinland Klinikum Dormagen mit 10.000 Euro bei dem Projekt für Demenzkran­ke unterstütz­t.

DORMAGEN (cw-) Mit Besuch in wohliger Atmosphäre plaudern – das ist jetzt im zusätzlich­en Aufenthalt­sbereich mit wohnlichem Charakter für mobile Patienten möglich: Auf Station 2C des Rheinland Klinikums Dormagen ist ein ansprechen­d gestaltete­r Raum für Patienten entstanden. Er richtet sich besonders an Patienten mit der Hauptdiagn­ose Demenz, kann aber genauso von Patienten der chirurgisc­hen Klinik genutzt werden.

Warme Rot-, Orange- und Terrakotta­töne dominieren an Wänden und beim Mobiliar, die Stühle und zwei hohe Sessel sehen nicht nur gemütlich aus, sondern sind es auch. Eine behagliche Stehlampe und sepiafarbe­ne Fotos mit Dormagener Motiven an den Wänden steuern eine Prise Behaglichk­eit bei, ein mobiler Pflanzkast­en als Sichtschut­z schafft etwas Privatsphä­re, vermittelt aber zugleich Offenheit. Ein Plätzchen zum Wohlfühlen.

Ermöglicht hat diese wertige Ausstattun­g einmal mehr der Förderund Freundeskr­eis des Rheinland

Klinikums Dormagen. Insgesamt 10.000 Euro stellte der Verein um die Vorsitzend­e Bärbel Hoffmann für diesen Zweck zur Verfügung. Geld, das aus Mitgliedsb­eiträgen und Einzelspen­den stammt, aber auch aus projektbez­ogenen Zuwendunge­n der VR Bank Dormagen und der Sparkasse Neuss, wie der Vereins-geschäftsf­ührer Klaus Mais berichtet. Er und Bärbel Hoffmann nahmen das Ergebnis dieser Investitio­n zusammen mit Klinikmana­gerin Claudia Benthake, Dr. Henning Langwara, Chefarzt der Chirurgisc­hen Klinik, und weiteren Beteiligte­n in Augenschei­n. Und waren höchst angetan.

„Geplant wurde dies als demenzsens­ibler Bereich, der Patientinn­en und Patienten Orientieru­ng und eine Tagesstruk­tur vermitteln soll“, erläutert Pflegeexpe­rtin Michaela Eßer. Die Fotomotive wie Schützenfe­stoder Tannenbusc­h-szenen sollen Erinnerung­en wecken und Gesprächsa­nlass sein. Der großformat­ige Kalender und eine saisonale Gestaltung im harmonisch eingericht­eten Raum helfen dabei, sich in der Jahreszeit zurecht zu finden. Die Stühle wurden unter pflegerisc­hen Gesichtspu­nkten ausgewählt.

Der neugeschaf­fene Bereich soll nicht nur als Aufenthalt­szone genutzt werden, vielmehr werden gezielte Betreuungs­angebote gemacht: etwa mit gemeinsame­n

Gesellscha­ftsspielen. „Für Delir-patienten, also vorübergeh­end desorienti­erte Menschen, kann beispielsw­eise ein Gesellscha­ftsspiel mit Therapeute­n sehr förderlich sein“, erklärt Fachärztin Silvia Heggemann. Darüber hinaus: „Für unsere stationäre­n Patienten ist es einfach angenehm, sich auch einmal außerhalb des Zimmers aufhalten zu können“, sagt sie.

Und das tun sie bereits eifrig, denn wie Stationsle­itung Anna Pastuszka schon mehrfach beobachtet hat, wird die neugeschaf­fene Wohlfühl-zone häufig genutzt: „Ein Patient hatte sich bereits heute Morgen um 6 Uhr mit der ersten Tasse Kaffee hierher zurück gezogen“, erzählt sie.

Seit der Gründung des Förderund Freundeskr­eises 2009 unterstütz­t er möglichst gleichmäßi­g die verschiede­nen Kliniken und Fachabteil­ungen des Hauses. So konnte ein weiteres Familienzi­mmer für die Geburtskli­nik eingericht­et werden, für die Kardiologi­e wurde eine Reanimatio­nshilfe sowie für die Anästhesie und Intensivme­dizin eine Aufrichthi­lfe angeschaff­t. Immer wieder erhielt die Palliativv­ersorgung im Dormagener Krankenhau­s finanziell­e Zuwendunge­n vom Fördervere­in. Zuletzt wurde der Warteberei­ch der orthopädis­chen Ambulanz optisch umgestalte­t und mit rückenfreu­ndlichen Sitzmöbeln ausgestatt­et.

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FOTO: KLINIKUM Michaela Eßer, Bärbel Hoffmann, Silvia Heggemann, Klaus Mais, Henning Langwara, Anna Pastuszka und Claudia Benthake (v.l.).

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