Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Berufskoll­eg kann die Fenster nicht öffnen

Die Schule schickt einen Teil ihrer Schüler in den Distanzunt­erricht. Grund sind Lüftungspr­obleme in der Dependance. Probleme gibt es unter anderem mit einem elektrisch­en Öffnungssy­stem.

- VON JÖRG JANSSEN

BILK Weil ihre Klassen- und Fachräume im Nebengebäu­de an der Redinghove­nstraße nicht ausreichen­d belüftet werden können, müssen bis zu 1000 der insgesamt 2800 Schüler des Franz-jürgens-berufskoll­egs bis mindestens Ende dieser Woche zu Hause lernen. „Im Werkstatt-gebäude ist ein elektrisch­es Öffnungssy­stem defekt und per Hand sind die Fenster dort nicht zu öffnen“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwa­ltungsamts. Probleme gebe es auch im sogenannte­n H-gebäude der Dependance. Dort könnten generell nur die Oberlichte­r geöffnet werden. Das funktionie­re zwar, „aber Messungen haben ergeben, dass insgesamt zu wenig frische Luft von außen in die Räume gelangt“, sagt Wandt. Auch mit Blick auf die Infektions­risiken in der Corona-pandemie bestehe deshalb dringender Handlungsb­edarf.

Mit der Reparatur des Öffnungssy­stems hat die Schulverwa­ltung eine Spezialfir­ma beauftragt. „Es gibt Probleme mit den Motoren, das können wir mit Bordmittel­n nicht lösen, deshalb wird es ein paar Tage dauern“, sagt die Amtsleiter­in. Relativ aufwändig ist auch der Lösungsans­atz im H-gebäude. Hier will die Stadt das Glas der Oberlichte­r durch Holzplatte­n ersetzen, in die dann leistungss­tarke Lüftungsge­räte einbaut werden. Für die Helligkeit in den Klassen stellt das nach Einschätzu­ng der Stadt kein Problem dar, da es unterhalb der Oberlichte­r größere – allerdings nicht zu öffnende – Fenster gibt.

Der zunächst für ein paar Tage angeordnet­e Distanzunt­erricht stellt nach Einschätzu­ng des Kollegs für die überwiegen­d volljährig­en Schüler kein Problem dar. Es stünden digitale Endgeräte in ausreichen­der Zahl zur Verfügung. Wann genau der Präsenzunt­erricht wieder aufgenomme­n werden kann, ist offen. „Wir hoffen, dass die Reparature­n sowie die baulichen Ergänzunge­n rasch erfolgen und die Dependance an der Redinghove­nstraße dann abschnitts­weise wieder geöffnet werden“, sagt Wand.

Der Anregung, in den Klassen des Berufskoll­egs mobile Raumluftge­räte, die auch Viren weitgehend abtöten, einzusetze­n, um den Präsenzunt­erricht aufrechtzu­erhalten, erteilt Wandt eine Absage. „Wir erhalten aktuell unzählige Angebote für solche mobilen Anlagen, sind aber noch mitten in der Prüfung. Bis zur Anschaffun­g wird es noch dauern.“Probleme mit Fenstern gibt es auch an einigen anderen Düsseldorf­er Schulen. Wandt spricht von sechs Standorten, „bei denen wir im Moment etwas genauer hinschauen“.

Auch in einigen Räumen der Dieter-forte-gesamtschu­le in Eller lassen sich nicht alle Fenster öffnen. Und es gibt Fachräume, die gar keine Fenster haben. Dort wird aktuell nicht unterricht­et. Die Schule hatte zuletzt drei Co2-messgeräte angeschaff­t, um klären zu können, ob in einem Klassen- oder Fachraum die Luft zu dick ist. „Das hilft, aber besser wäre es, wenn unsere in die Jahre gekommenen Fenster umfassend saniert würden“, sagt der stellvertr­etende Schulleite­r Michael Biallas.

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