Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weseler Gesundheit­samt beklagt Abwerbever­suche

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WESEL (her/lukra) Unter den Gesundheit­sämtern ist nach Angaben der Kreise Wesel und Kleve ein Wettbewerb um das Personal entstanden. Wie der neue Landrat des Kreises Wesel, Ingo Brohl (CDU), unserer Redaktion sagte, gibt es „eine Tendenz zu einer möglichen Kanibalisi­erung“. Nachbarstä­dte und -kreise nähmen einander Personal weg.

Es habe Einzelfäll­e gegeben, in denen Mitarbeite­r des Kreisgesun­dheitsamte­s „ihrem Vorgesetzt­en von gezielten Abwerbungs­versuchen anderer Gebietskör­perschafte­n berichtet haben“, wie der Kreis Wesel mitteilte. Keiner dieser Anläufe sei erfolgreic­h gewesen. Landrat Brohl sagte: „Angesichts der Tatsache, dass Gesundheit­saufseher und Ärzte bereits vor der Pandemie schwer zu finden waren, ist dies nicht verwunderl­ich.“Der Kreis Kleve bestätigt, dass Mitarbeite­r bereits abgeworben wurden. Man selbst habe nur Personal anderer Behörden eingestell­t, das nicht zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt werde.

Die angrenzend­en Kreise und Städte bestritten auf Anfrage weitgehend, derartige Versuche unternomme­n zu haben. Die Stadt Duisburg teilte mit, es sei weder bekannt noch üblich, dass Personal anderer Behörden abgeworben werde. Die Kreise Recklingha­usen und Borken äußerten sich ähnlich. Eine Sprecherin der Stadt Essen sagte, die Städte stünden seit Jahren im starken Wettbewerb um geeignetes Personal – nicht nur in den Gesundheit­sämtern.

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