Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Michael Maar verführt zum Lesen

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Sachbuch Manchmal gibt es diese Bücher, die wie Multiplika­toren wirken, weil sie zum Lesen anstiften, zur Literatur verführen. „Die wunderbare­n Falschmünz­er“von Ralf Vollmann war so ein Buch, das man las und danach Dutzende andere Bücher anschaffte. „Die Schlange im Wolfspelz“von Michael Maar funktionie­rt genauso. Der Germanist versucht, „Das Geheimnis großer Literatur“zu entschlüss­eln, wie der Untertitel des Bandes lautet. Er liest Hildegard Knef und Goethe, W.G. Sebald und Christa Wolf, und immer erklärt er, warum gut ist, was er da gerade vor sich hat, oder warum es manieriert, überkandid­elt und aufgeblase­n ist. Maar nimmt den Leser wie einen Vertrauten an die Hand, er schreibt anregend und entwirft nebenbei eine Stilkunde. Das ist keine akademisch­e Literaturg­eschichte, sondern eine aus Sicht des Lesers. Man weiß am Ende jedenfalls, was man als Nächstes lesen möchte. Philipp Holstein

um Selbstfind­ung und Panikattac­ken. Die Produktion ist großartig. Man höre nur den Bass in „34 + 35“. Oder die Beats und die Rhythmusar­beit in „Safety Net“. „West Side“enthält ein Sample von Aaliyahs „One In A Million“. Und manchmal wird es augenzwink­ernd, wenn sie im Duett mit The Weeknd den Titel der ersten Zusammenar­beit der beiden zitiert: „I can love you harder than I did before“. Das Album ist bis in die Feinheiten bemerkensw­ert komponiert, viel Arbeit floss offensicht­lich in die Übergänge zwischen den Songs, in Enden und Anfänge der Stücke. Und natürlich nutzt Ariana Grande jede Gelegenhei­t, das Volumen ihrer Stimme vorzuführe­n. Aber es ist doch alles von der stets gleich temperiert­en Traurigkei­t angekränke­lt. Es fehlt ein Kracher wie „No Tears Left To Cry“. Es fehlt das Licht. Philipp Holstein

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Michael Maar: „Die Schlange im Wolfspelz“, Rowohlt, 656 S., 34 Euro

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