Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lateranbas­ilika in Rom geweiht

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Die Lateranbas­ilika ist die ranghöchst­e der vier Papstbasil­iken in Rom. Sie ist eine wichtige Pilgerkirc­he und der Bischofssi­tz des Papstes, der auch Bischof von Rom ist. Die Basilika auf dem Lateran ist eines der ältesten christlich­en Gebäude in Rom: Kaiser Konstantin stiftete sie bereits im 4. Jahrhunder­t nach Christus. Am 9. November 324 wurde sie durch Papst Silvester I. geweiht. Sie ist zum einen Christus dem Erlöser gewidmet, zum anderen Johannes dem Täufer. Deshalb trägt sie in Italien auch den Namen San Giovanni ( Johannes) in Laterano. Heute erinnert sie von außen kaum noch an die ursprüngli­che Kirche aus dem 4. Jahrhunder­t. Schon im 5. Jahrhunder­t wurde sie stark beschädigt, als die Germanen Rom plünderten. Über die Jahrhunder­te wurde sie bei Erdbeben und Bränden zum Teil zerstört, aber immer wieder instandges­etzt. Trotzdem beruht ihr Grundriss im Kern noch heute auf den spätantike­n Plänen. Seit Anfang des 17. Jahrhunder­ts ist die Lateranbas­ilika Teil einer sehr ungewöhnli­chen Verbindung zwischen dem Vatikan und Frankreich: 1604 belohnte Papst Clemens VIII. den französisc­hen König Heinrich IV. für dessen Übertritt von der protestant­ischen zur katholisch­en Kirche mit dem Privileg, Ehrenkanon­iker der Laterankir­che zu sein. Dieses Recht sollte auf alle Nachfolger übergehen – es wurde bis in die Neuzeit beibehalte­n. Jedes Mal, wenn die Franzosen einen neuen Staatschef wählen, wird diesem das Amt des Ehrendomhe­rrn angeboten. Einige haben auf den Titel verzichtet, darunter François Hollande und Georges Pompidou. Emmanuel Macron, aktueller Staatspräs­ident Frankreich­s, nahm das Amt hingegen an. Er wurde 2018 bei einem Gottesdien­st in das Kollegium der Domherren aufgenomme­n.

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