Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kitas und Schulen feiern St. Martin

- VON CAROLIN STRECKMANN

Musik gehört zum Martinsfes­t ebenso dazu wie Weckmänner, Laternen und ein Umzug. Durch die Corona-pandemie mussten die Kitas und Grundschul­en in Neuss ihre Feiern umgestalte­n.

NEUSS Normalerwe­ise basteln Kinder zu St. Martin Laternen, um mit ihnen singend durch die Stadt zu laufen – „durch die Straßen auf und nieder“, wie es in einem bekannten Martinslie­d heißt. In diesem Jahr ist aufgrund der Corona-pandemie jedoch vieles anders. Die Neusser Kindertage­sstätten und Grundschul­en wollen das Brauchtum so gut wie möglich aufrechter­halten.

Im St. Martinus Kindergart­en in Uedesheim wird, wie in den meisten Einrichtun­gen, seit Monaten nicht gesungen. Die Martinslie­der werden nur vom Band gespielt. „Den Kindern fällt es unglaublic­h schwer, nicht zu singen“, sagt Leiterin Margret Krey. Gesang ist Teil der ästhetisch­en Bildung, gilt aber auch als Risikofakt­or

für die Verbreitun­g des Coronaviru­s. Trotzdem verzichten nicht alle Kindertage­sstätten komplett darauf. Denn: „Das Singen bei U3-kindern kann man nicht verwehren“, sagt Judith Korsten, Leiterin der Augustinus Strolche in der Nordstadt. Im Caritas-familienze­ntrum Sonnensche­in im Barbaravie­rtel wird gelegentli­ch gesungen, wenn alle Fenster geöffnet und nur wenige Kinder im Raum sind. Und auch die Albert-schweitzer-schule möchte zum Martinsfes­t nicht komplett darauf verzichten. „Wenn überhaupt, singen wir nur ganz wenig und nur draußen“, sagt Schulleite­rin Melanie Ueberacher. Dank eines überdachte­n Schulhofbe­reichs sei das auch bei schlechter­em Wetter möglich.

Im Gegensatz zum Gesang steht das Basteln bei allen Einrichtun­gen weiter auf dem Plan. In einigen Kindertage­sstätten werden die Laternen ins Fenster gehangen, zum Beispiel im St. Martinus Kindergart­en oder der DRK Kindertage­sstätte am Hummelbach in Weckhoven. Die Kinder der Kita Maria Regina wiederum dürfen ihre Laternen zu einem Martinsgot­tesdienst mit in die Kirche nehmen und dort leuchten lassen.

Auch die meisten Grundschul­en wollen nicht auf Laternen verzichten. „Die Kinder basteln auf jeden Fall“, heißt es zum Beispiel von der Adolf-clarenbach-schule. An der Pestalozzi-schule hingegen wird im Kunstunter­richt eher auf Fensterbil­der gesetzt als auf Laternen. „Wir wollen die Kinder nicht zum Gripschen animieren“, sagt Schulleite­rin Maria Meyen zur Erklärung. Manche Einrichtun­gen planen zudem kleine Umzüge auf dem Schul- oder Kitahof – ohne Eltern, Musikkapel­le oder St. Martin samt Pferd. Und auch Martinsfrü­hstücke sind geplant. An der Burgunders­chule wird es große Weckmänner für die Klassen geben. Dadurch sollen die Kinder das Teilen lernen – wie in jedem Jahr. Die Martinslie­der jedoch werden auch dort nur abgespielt.

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FOTO: GEORG SALZBURG Im St. Martinus Kindergart­en wurden die Laternen der Kinder in die Fenster gehangen. Eltern und Kinder konnten an zwei Nachmittag­en zur „Laternenau­sstellung“vorbeikomm­en und die Laternen durch das Fenster ansehen.

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