Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kitas und Schulen feiern St. Martin
Musik gehört zum Martinsfest ebenso dazu wie Weckmänner, Laternen und ein Umzug. Durch die Corona-pandemie mussten die Kitas und Grundschulen in Neuss ihre Feiern umgestalten.
NEUSS Normalerweise basteln Kinder zu St. Martin Laternen, um mit ihnen singend durch die Stadt zu laufen – „durch die Straßen auf und nieder“, wie es in einem bekannten Martinslied heißt. In diesem Jahr ist aufgrund der Corona-pandemie jedoch vieles anders. Die Neusser Kindertagesstätten und Grundschulen wollen das Brauchtum so gut wie möglich aufrechterhalten.
Im St. Martinus Kindergarten in Uedesheim wird, wie in den meisten Einrichtungen, seit Monaten nicht gesungen. Die Martinslieder werden nur vom Band gespielt. „Den Kindern fällt es unglaublich schwer, nicht zu singen“, sagt Leiterin Margret Krey. Gesang ist Teil der ästhetischen Bildung, gilt aber auch als Risikofaktor
für die Verbreitung des Coronavirus. Trotzdem verzichten nicht alle Kindertagesstätten komplett darauf. Denn: „Das Singen bei U3-kindern kann man nicht verwehren“, sagt Judith Korsten, Leiterin der Augustinus Strolche in der Nordstadt. Im Caritas-familienzentrum Sonnenschein im Barbaraviertel wird gelegentlich gesungen, wenn alle Fenster geöffnet und nur wenige Kinder im Raum sind. Und auch die Albert-schweitzer-schule möchte zum Martinsfest nicht komplett darauf verzichten. „Wenn überhaupt, singen wir nur ganz wenig und nur draußen“, sagt Schulleiterin Melanie Ueberacher. Dank eines überdachten Schulhofbereichs sei das auch bei schlechterem Wetter möglich.
Im Gegensatz zum Gesang steht das Basteln bei allen Einrichtungen weiter auf dem Plan. In einigen Kindertagesstätten werden die Laternen ins Fenster gehangen, zum Beispiel im St. Martinus Kindergarten oder der DRK Kindertagesstätte am Hummelbach in Weckhoven. Die Kinder der Kita Maria Regina wiederum dürfen ihre Laternen zu einem Martinsgottesdienst mit in die Kirche nehmen und dort leuchten lassen.
Auch die meisten Grundschulen wollen nicht auf Laternen verzichten. „Die Kinder basteln auf jeden Fall“, heißt es zum Beispiel von der Adolf-clarenbach-schule. An der Pestalozzi-schule hingegen wird im Kunstunterricht eher auf Fensterbilder gesetzt als auf Laternen. „Wir wollen die Kinder nicht zum Gripschen animieren“, sagt Schulleiterin Maria Meyen zur Erklärung. Manche Einrichtungen planen zudem kleine Umzüge auf dem Schul- oder Kitahof – ohne Eltern, Musikkapelle oder St. Martin samt Pferd. Und auch Martinsfrühstücke sind geplant. An der Burgunderschule wird es große Weckmänner für die Klassen geben. Dadurch sollen die Kinder das Teilen lernen – wie in jedem Jahr. Die Martinslieder jedoch werden auch dort nur abgespielt.