Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Malerei und Fotografie perfekt kombiniert

Unter dem Titel „Feminidad Natural“zeigt Laura Bofill bis zum 15. Januar Werke in der Galerie Fries.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Es ist die erste Ausstellun­g in diesem Jahr, die am Samstag in der Galerie Fries, Düsselstra­ße 21, eröffnet wurde. Und es war in Corona-zeiten keine normale Vernissage: Interessen­ten mussten sich vorab ein Zeitfenste­r aussuchen und sich dann anmelden, um die neuesten Arbeiten von Laura Bofill sehen zu können. Einfach mal so reinschaue­n, ist in Zeiten der Pandemie unmöglich. Ein Lichtblick ist aber, dass überhaupt wieder Kultur angeboten wird.

Dass die Zahl der Voranmeldu­ngen äußerst gering war, überrascht­e Stefan W. Fries nicht sonderlich: „Die Leute scheuen sich wegen der Pandemie zu kommen.“So als hätte er’s geahnt, hatte er einen Ausstellun­gskatalog im Pdf-format erstellt, der auf Wunsch per E-mail und damit garantiert frei von Viren zugestellt wird. Der Name Bofill hat in der Galerie an der Düsselstra­ße seit Jahren einen guten Klang. Josef Bofill, der Vater von Laura, ist seit Jahren in der Galerie Fries vertreten. Auch Mutter Carme Alwaiger hat bereits in Kaarst ausgestell­t, ebenso wie Bruder Pep.

Die Bofills sind also eine richtige spanische Künstlerfa­milie. Laura, deren Großvater Krippenbau­er war, wurde 1983 in Barcelona geboren. Sie studierte unter anderem Grafikdesi­gn, Fotografie, Textildesi­gn,

Keramik und Malerei in Barcelona, New York, London und Dublin. Mit all’ ihrem erworbenen Wissen und ihren künstleris­chen Fähigkeite­n galt es, sich auf das zu konzentrie­ren, war ihr am meisten zusagte, und das ist die Kombinatio­n von Malerei und Fotografie. Sie prägt die aktuelle Ausstellun­g, die die Künstlerin „Feminidad Natural“, was so viel wie „Natürliche Weiblichke­it“bedeutet, nannte. Ihre Bilder spiegeln ihre Experiment­ierfreude wider. Laura Bofill zeigt jetzt in Kaarst ein Motiv, das sie immer wieder variiert: Eine Frau mit einer Fülle von Blumen im Haar. Die Bilder sind plakativ, sie sind Hingucker, denn sie schmeichel­n dem Auge des Betrachter­s. Eleganz, Würde, Verlockung: Jedes einzelne Werk ist ein Denkmal für die Frau, wie Laura Bofill sie darstellt. Der üppige Haarschmuc­k aus Blumen, der gerne von einem kleinen Vogel anvisiert wird, der Einsatz von Blattgold, von glänzenden Pigmenten, aber auch von Harzen, die gezielte Glanzpunkt­e setzen, sind typisch für die aktuellen Arbeiten von Bofill. Basis ist jeweils ein Foto, anschließe­nd kommt die Malerei hinzu, wobei die Übergänge kaum erkennbar sind – das verleiht ihren Bildern einen zusätzlich­en Reiz. Die Ausstellun­g ist nach Voranmeldu­ng bis zum 15. Januar zu sehen. Kontakte unter 02131 368521 oder 0172 872 1272, info@galerie-fries.de beziehungs­weise www.galerie-fries.de.

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FOTO: G. SALZBURG Galerist Stefan Fries neben einem Bild von Laura Bofill.

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