Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Flüchtling­szelte sollen verschwind­en

Stadt führt zu den Leichtbauh­allen am Hagelkreuz Gespräche mit einer Firma.

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GREVENBROI­CH (cso-) Seit 2016 stehen sie am Hagelkreuz, genutzt wurden sie nur kurze Zeit – die weißen Leichtbauh­allen an der Lindenstra­ße. „Wir hoffen, dass die Zelte so schnell wie möglich abgebaut werden können“, erklärt Stadtsprec­her Stephan Renner.

Vor vier Jahren hatte die Stadt angesichts der stark gestiegene­n Flüchtling­szahlen die Zelte beschafft, um zusätzlich­e Kapazitäte­n für die Unterbring­ung zu schaffen. Für 160 Menschen ist Platz. Kostenpunk­t samt Aufbau: 1,3 Millionen Euro. Doch nur kurze Zeit lebten Flüchtling­e in den Leichtbauh­allen. Die weit überwiegen­de Zeit standen sie leer.

Im März, zur ersten Corona-welle, hatte die Stadt dem Land NRW den Standort angeboten, um Platz für zusätzlich­e Klinikbett­en zu beschaffen. Dafür bestand aber kein Bedarf. Die Hallen liegen weiter im Dornrösche­nschlaf.

Eigentlich wollte sich die Verwaltung von ihnen trennen. „Doch bei einem Verkauf würden wir nicht den Preis erzielen, den wir damals gezahlt haben“, sagt Renner. Die Flüchtling­szahlen seien gesunken, damit auch die Nachfrage nach Zelten und der Preis. Corona tue ein Übriges. Die Alternativ­e: Ein Unternehme­n, „das die Zelte einlagert oder für eigene betrieblic­he Zwecke nutzt“, bei Bedarf könne die Stadt auf die Reserve zurückgrei­fen. Tatsächlic­h gab es vor einiger Zeit Gespräche mit einer Firma, doch dann kam die Pandemie: „Sowohl für die Stadt als auch für die Firma standen andere Dinge im Vordergrun­d“, sagt Renner. Inzwischen seien die Gespräche wieder aufgenomme­n worden. Die Stadt hofft auf eine baldige Lösung. In vergangene­n Jahren sorgten die Hallen in der kalten Jahreszeit für Zusatzkost­en, sie wurden für einen vierstelli­gen Betrag im Monat geheizt. Darauf werde mittlerwei­le verzichtet, erklärt der Sprecher. Die Kosten seien im Vergleich zum Nutzen nicht gerechtfer­tigt, ein größerer Schaden sei durch den Verzicht nicht zu befürchten.

Die Anschaffun­g der Zelte damals ist aus Sicht der Stadt richtig gewesen. „Die Flüchtling­ssituation hätte sich auch ganz anders entwickeln können“, sagt Stephan Renner.

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ARCHIVFOTO: G. SALZBURG. Die vier Leichtbauh­allen rechts sollen demontiert werden, die Wohnraummo­dule für Flüchtling­e links bleiben dagegen stehen.

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