Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein gestaffelt­er Schulbegin­n ist sinnvoll

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Lange hieß es, die Schulen seien keine Treiber des Infektions­geschehens. Das mag richtig sein, ist aber in der jetzigen Situation völlig unerheblic­h. Fest steht, dass eben auch in Schulen die Zahl der infizierte­n Lehrer und Kinder steigt, wenn das Virus sich insgesamt rasant verbreitet. An 13 Prozent der Schulen in NRW fand nach Angaben des Bildungsmi­nisteriums zuletzt schon kein regulärer Präsenzunt­erricht mehr statt, weil sie teilweise oder ganz schließen mussten. In der Vorwoche waren es erst rund zwei Prozent.

Wenn diese Dynamik anhält, wird in der Mehrheit der Schulen in NRW schon sehr bald kein Präsenzunt­erricht mehr möglich sein. Es ist höchste Zeit, gegenzuste­uern. Der schon länger kursierend­e und von der Landesregi­erung unterstütz­te Vorschlag, den Schulbegin­n zu flexibilis­ieren und für einen Teil der Schüler jeweils einen Anfang um 7.30 Uhr, 8.30 Uhr oder später zu ermögliche­n, ist eine sinnvolle Lösung. Damit ließen sich Schülerans­ammlungen auf Pausenhöfe­n begrenzen und Gedränge in Schulbusse­n vermeiden. Klar ist aber auch, dass dies für Schulleite­r einen weiteren Kraftakt bedeutet. Sie müssen die Stundenplä­ne komplett umstellen.

Ebenso wichtig wäre es, Schulleite­rn einen direkten Zugang zu den Gesundheit­sämtern zu ermögliche­n, damit sie nicht in endlosen Warteschle­ifen landen und im Coronafall schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen können. Und schließlic­h bräuchte es auch bei der Beschaffun­g von Belüftungs­geräten mit Virenfilte­rn mehr Tempo. Die Förderrich­tlinie aber lässt auf sich warten. Bis die ersten Geräte eintreffen, werden nun noch mehr Wochen vergehen.

Trotz all dieser Probleme ist es nach wie vor richtig, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. Aber dann muss dringend mehr dafür getan werden. BERICHT SCHULEN SOLLEN..., NORDRHEIN-WESTFALEN

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