Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hilfe statt Anzeigen

- Döris Böttcher, Neuss

Wie lange dauert die Planung, wenn die Diskussion über den Aufbau einer solchen Sozialarbe­it erst demnächst beginnt? Es geht um Menschen, um das jetzt schon nasse und das kommende kalte Wetter und die Pandemie – und daher sollte mal ausnahmswe­ise was „ruck zuck“gehen, eventuell in Verbindung mit den Kirchen: Caritas und Diakonie, die ja ihre Angebote seit Monaten zurückgefa­hren haben. Die Planung bei der Stadt hätte gleich zu Beginn der Corona-probleme in Angriff genommen werden müssen, dann wäre man schon länger handlungsf­ähig. Ich mache mir zu dem Thema seit einiger Zeit Gedanken, auch zu Streetwork für obdachlose Menschen. Dazu bekam ich vom SKM im Frühjahr die Antwort: In der Innenstadt sei man nicht tätig, nur in südlichen Stadtteile­n gebe es Streetwork und da für Kinder und Jugendlich­e. Die obdachlose­n Menschen können jetzt ohne Maske – beziehungs­weise zum Beispiel in die Stadt-bücherei ohne Leseauswei­s – nirgendwo hinein, um Toilettena­nlagen aufzusuche­n. Wo sollen sie denn bitte mit diesem Bedürfnis hin, das sie nicht ausschalte­n können? Wie viele der wenigen öffentlich­en sogenannte­n Bedürfnis-anlagen in Neuss sind offen? Also, da hilft überhaupt keine Anzeige und Ahndung – damit wird das Problem doch nicht gelöst. Die Menschen brauchen mehrere, leicht erreichbar­e Anlaufstel­len, um diese Bedürfniss­e auch ordnungsge­mäß erledigen zu können, zum Beispiel vor Witterung schützende Zelte auf Wiesen (gibt es auch in der Innenstadt) mit Dixi-klos, an diesen Orten könnten dann Streetwork­er regelmäßig vorbei schauen. Was sind die im Artikel genannten Geschäftso­der Immobilien­inhaber (zusammen mit Kunden) bereit, dafür zu tun?

Newspapers in German

Newspapers from Germany