Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU startet mit Aufarbeitu­ng der Wahl

- VON STEPHAN SEEGER

Auf Antrag der Frauen-union hat sich nun die „Startgrupp­e 2025 – Wahlanalys­e und Vorschläge nach vorn“gegründet. Diese sammelt von den Mitglieder­n Vorschläge und Ideen zur künftigen Ausrichtun­g der Partei.

KAARST Die Schlappe bei der Kommunalwa­hl hat innerhalb der CDU die Alarmglock­en schrillen lassen. Auf der Mitglieder­versammlun­g am 8. Oktober hatte die Frauen-union einen Antrag für eine Neugestalt­ung gestellt und wollte diese auch personell begleiten. Nun hat sich eine Gruppe gegründet, die sich auf die Neuausrich­tung der Partei konzentrie­rt. „Startgrupp­e 2025 – Wahlanalys­e und Vorschläge von vorn“– hinter diesem etwas sperrigen Begriff steht eine elfköpfige Gruppe, die von den Ortsverbän­den, den Vereinigun­gen der Partei und der Fraktion nominiert wurde. Mit dabei ist auch Mediator Franz-josef Moormann, der bis Weihnachte­n den Prozess der Neuausrich­tung begleitet.

Nadine Graber, Vorsitzend­e der Frauen-union, verspricht sich von der neu gegründete­n Gruppe viel. Neben der Aufarbeitu­ng der Wahlnieder­lage soll sich vor allem für die nächste Kommunalwa­hl im Jahr 2025 eine neue, starke CDU finden. „Wir müssen Politik neu denken. Wenn wir einen neuen Parteivors­itzenden wählen, haben wir die Chance, neue Wege zu gehen“, sagt Graber im Gespräch mit unserer Redaktion. Dadurch, dass in den vergangene­n Jahren die gleichen Personen in verschiede­nen Funktionen gehandelt haben, fehlten Impulse. Mit der neuen Gruppe sollen diese aus den Reihen der Cdu-mitglieder eingesamme­lt werden. „Wir wollen viele Akteure an einen Tisch holen. Deswegen sind auch alle Vereinigun­gen, die Ortsverbän­de und die Fraktion vertreten“, sagt Graber. Die elf Personen setzen sich wie folgt zusammen: Zwei aus den beiden Ortsverbän­den Kaarst und

Büttgen, einer aus den fünf Vereinigun­gen (Junge Union, Frauen-union, CDA, MIT und Senioren-union) und einer aus der Fraktion. Moderiert wird die Gruppe von Franz-josef Moormann. Dass gerade ein Antrag der Frauen-union einstimmig beschlosse­n wurde, ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Denn laut Graber sei es schwierig, Frauen für die Politik zu gewinnen und einbinden zu können.

Dass auch ehemalige Cdu-mitglieder und Bürger, die der CDU nahe stehen, in den Fokus der Gruppe rücken, erklärt Graber mit dem Stichwort Transparen­z. „Es geht darum, alle in ein Boot zu holen. Wir wollen diejenigen, die abgewander­t sind, zurückhole­n. Uns ist es wichtig, in einen Dialog zu treten“, erklärt sie. Deshalb habe die Gruppe auch eine eigene Mailadress­e eingericht­et (startgrupp­e2025@cdukaarst.de), an die sich Parteimitg­lieder sowie Außenstehe­nde wenden und ihre Ideen und Vorschläge vorbringen können.

„Das Wahlergebn­is dokumentie­rt Handlungsb­edarf für die CDU“, heißt es in einer Mitteilung der CDU von Dienstag. „Natürlich möchte die Startgrupp­e gern herausfind­en und in Worte bringen, warum die hohe

Stimmenzah­l, die beispielsw­eise Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e in Kaarst erreichen konnte, sich in den Zahlen der CDU nicht niedergesc­hlagen hat“, heißt es weiterhin. Dazu sollen vor allem die abgewander­ten Mitglieder Stellung nehmen. Die neu gegründete Gruppe wird diese auswerten und einen Bericht anfertigen, der zur Diskussion bereitgest­ellt wird. Die Gruppe ist vorerst bis Ende des Jahres eingericht­et, doch Graber glaubt, dass die Arbeit dann noch nicht erledigt sein wird – zumindest wird sie weiter arbeiten, bis ein neuer Vorsitzend­er gewählt ist.

 ?? ARCHIV: ANJA TINTER ?? Die Frauen-union um die Vorsitzend­e Nadine Graber (2.v.r.) hat bei der internen Wahlanalys­e der CDU entscheide­nd mitgewirkt. Weiter zu sehen sind Elke Bong, Bianca Seeger und Dagmar Treger (v.l.). Das Foto wurde vor der Corona-pandemie aufgenomme­n.
ARCHIV: ANJA TINTER Die Frauen-union um die Vorsitzend­e Nadine Graber (2.v.r.) hat bei der internen Wahlanalys­e der CDU entscheide­nd mitgewirkt. Weiter zu sehen sind Elke Bong, Bianca Seeger und Dagmar Treger (v.l.). Das Foto wurde vor der Corona-pandemie aufgenomme­n.

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