Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
CDU startet mit Aufarbeitung der Wahl
Auf Antrag der Frauen-union hat sich nun die „Startgruppe 2025 – Wahlanalyse und Vorschläge nach vorn“gegründet. Diese sammelt von den Mitgliedern Vorschläge und Ideen zur künftigen Ausrichtung der Partei.
KAARST Die Schlappe bei der Kommunalwahl hat innerhalb der CDU die Alarmglocken schrillen lassen. Auf der Mitgliederversammlung am 8. Oktober hatte die Frauen-union einen Antrag für eine Neugestaltung gestellt und wollte diese auch personell begleiten. Nun hat sich eine Gruppe gegründet, die sich auf die Neuausrichtung der Partei konzentriert. „Startgruppe 2025 – Wahlanalyse und Vorschläge von vorn“– hinter diesem etwas sperrigen Begriff steht eine elfköpfige Gruppe, die von den Ortsverbänden, den Vereinigungen der Partei und der Fraktion nominiert wurde. Mit dabei ist auch Mediator Franz-josef Moormann, der bis Weihnachten den Prozess der Neuausrichtung begleitet.
Nadine Graber, Vorsitzende der Frauen-union, verspricht sich von der neu gegründeten Gruppe viel. Neben der Aufarbeitung der Wahlniederlage soll sich vor allem für die nächste Kommunalwahl im Jahr 2025 eine neue, starke CDU finden. „Wir müssen Politik neu denken. Wenn wir einen neuen Parteivorsitzenden wählen, haben wir die Chance, neue Wege zu gehen“, sagt Graber im Gespräch mit unserer Redaktion. Dadurch, dass in den vergangenen Jahren die gleichen Personen in verschiedenen Funktionen gehandelt haben, fehlten Impulse. Mit der neuen Gruppe sollen diese aus den Reihen der Cdu-mitglieder eingesammelt werden. „Wir wollen viele Akteure an einen Tisch holen. Deswegen sind auch alle Vereinigungen, die Ortsverbände und die Fraktion vertreten“, sagt Graber. Die elf Personen setzen sich wie folgt zusammen: Zwei aus den beiden Ortsverbänden Kaarst und
Büttgen, einer aus den fünf Vereinigungen (Junge Union, Frauen-union, CDA, MIT und Senioren-union) und einer aus der Fraktion. Moderiert wird die Gruppe von Franz-josef Moormann. Dass gerade ein Antrag der Frauen-union einstimmig beschlossen wurde, ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Denn laut Graber sei es schwierig, Frauen für die Politik zu gewinnen und einbinden zu können.
Dass auch ehemalige Cdu-mitglieder und Bürger, die der CDU nahe stehen, in den Fokus der Gruppe rücken, erklärt Graber mit dem Stichwort Transparenz. „Es geht darum, alle in ein Boot zu holen. Wir wollen diejenigen, die abgewandert sind, zurückholen. Uns ist es wichtig, in einen Dialog zu treten“, erklärt sie. Deshalb habe die Gruppe auch eine eigene Mailadresse eingerichtet (startgruppe2025@cdukaarst.de), an die sich Parteimitglieder sowie Außenstehende wenden und ihre Ideen und Vorschläge vorbringen können.
„Das Wahlergebnis dokumentiert Handlungsbedarf für die CDU“, heißt es in einer Mitteilung der CDU von Dienstag. „Natürlich möchte die Startgruppe gern herausfinden und in Worte bringen, warum die hohe
Stimmenzahl, die beispielsweise Landrat Hans-jürgen Petrauschke in Kaarst erreichen konnte, sich in den Zahlen der CDU nicht niedergeschlagen hat“, heißt es weiterhin. Dazu sollen vor allem die abgewanderten Mitglieder Stellung nehmen. Die neu gegründete Gruppe wird diese auswerten und einen Bericht anfertigen, der zur Diskussion bereitgestellt wird. Die Gruppe ist vorerst bis Ende des Jahres eingerichtet, doch Graber glaubt, dass die Arbeit dann noch nicht erledigt sein wird – zumindest wird sie weiter arbeiten, bis ein neuer Vorsitzender gewählt ist.