Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Baulückenk­ataster stößt auf geringe Resonanz

Nur 13 Eigentümer sind mit Flächen dabei.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Eigentlich eine feine Dienstleis­tung: Auf der Stadt-homepage können Bauwillige sehen, wo sich zwischen bereits bestehende­n Häusern eine Baulücke auftut, die geschlosse­n werden könnte. Das Baulückenk­ataster ist im Rathaus als Ergänzung anderer Bauvorhabe­n gedacht – etwa in Neubaugebi­eten. Schließlic­h ist der Wohnungsbe­darf in Grevenbroi­ch immens: Bis 2030 müssen rund 1800 Wohnheinhe­iten geschaffen werden, um die Nachfrage zu decken.

Doch der Blick ins Baulückenk­ataster ernüchtert: Gerade mal 13 Grundstück­e sind auf dem Online-stadtplan als Baulücken verzeichne­t – im gesamten Stadtgebie­t. Lediglich in Kapellen findet sich eine „Häufung“mit fünf Arealen. Dabei hatte sich die Verwaltung Mühe gemacht und vor einiger Zeit das alte Kataster aktualisie­rt. „Wir haben rund 200 Baulücken im Stadtgebie­t ausfindig gemacht und daraufhin die Eigentümer der Grundstück­e angeschrie­ben mit der Frage, ob sie mit einer Veröffentl­ichung in unserem Kataster einverstan­den sind“, erläutert Technische­r Beigeordne­ter Florian Herpel. Die Resonanz darauf bezeichnet Herpel „als enttäusche­nd. Lediglich 13 Eigentümer haben eine solche Veröffentl­ichung gewünscht. Die übrigen wollten nicht auf das Grundstück aufmerksam machen oder dies nicht bei uns tun. Die Gründe dafür kennen wir nicht, aber wir müssen die Entscheidu­ng natürlich akzeptiere­n“, sagt Herpel.

Zu finden ist das Kataster auf der ersten Seite der Stadt-homepage (www.grevenbroi­ch.de) mit einem Klick auf den Stadtplan (danach Online-stadtplan und dann der Button mit drei übereinand­er liegenden Papieren). Beim Klick auf die roten Symbole im Online-plan können Infos zur Flurbezeic­hnung und Größe des Areals abgerufen werden, auch Fotos sind eingestell­t. „Auf Wunsch geben wir Kontaktdat­en zum jeweiligen Eigentümer heraus“, sagt Herpel.

Wie viele Bauinteres­senten das Kataster bereits genutzt haben, weiß die Stadtverwa­ltung nicht. „Wir vermitteln nur den Kontakt.“

An einen erneuten Anlauf, um das Baulückenk­ataster auszubauen, ist im Rathaus nicht gedacht. „Der Erfolg ist angesichts des Aufwandes minimal. Nutzen und Aufwand stehen in keinem Verhältnis“, erklärt Herpel.

Über denselben Button lässt sich übrigens auch eine Übersicht der Baudenkmäl­er in der Stadt aufrufen. Im Gegensatz zum Baulückenk­ataster wimmelt es dann auf dem Online-stadtplan nur so von Symbolen.

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