Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bürgerserv­ice zieht in Rathaus-galerie

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

Weil die Räumlichke­iten des Bürgeramte­s nicht mehr den modernen Erforderni­ssen entspreche­n und insgesamt mehr Platz benötigt wird, sollen fast 900 Quadratmet­er in der benachbart­en Galerie angemietet werden.

DORMAGEN Die Stadt will sich beim Bürgerserv­ice neu aufstellen. Das bedeutet, salopp gesagt: Raus aus dem Rathaus und dorthin, wo die Menschen sind. Zum Beispiel in der Rathaus-galerie. So ist beabsichti­gt, mit dem bislang im Erdgeschos­s des Rathauses untergebra­chten Bürgeramt große Flächen in der gegenüberl­iegenden Einkaufspa­ssage zu beziehen. „Wir haben Raumnot“, sagt Erster Beigeordne­ter Robert Krumbein. „Die Rathaus-galerie ist ein zentraler und sehr interessan­ter Standort.“Daneben sollen weitere Bereiche ebenfalls dorthin ziehen. Die Verwaltung will den Stadtrat in der Sitzung am Donnerstag um Zustimmung bitten.

Die Idee und feste Absicht sind vorhanden, detaillier­te Planungen noch nicht. Es geht um Flächen im Obergescho­ss der Galerie, genauer gesagt um den Bereich gegenüber des Modegeschä­fts Kult am Ausgang Römerstraß­e. In der Vergangenh­eit lagen dort unter anderem die Räume für die Verwaltung und Leitung der Galerie. Die Stadt will 866 Quadratmet­er anmieten, Bürofläche­n inklusive Sozial und Nebenräume­n. Hierin enthalten ist auch ein neu entstehend­er Zugang im Erdgeschos­s; Bürger können von dort, aber auch über den vorhandene­n Aufzug in der Rotunde die Rathaus-dependance erreichen. Für die Mitarbeite­r befindet sich der Zugang an der Marktstraß­e. Zwischen der Stadt und dem Vertragspa­rtner, der Intreal Internatio­nal Real Estate Kapitalges­ellschaft mit Sitz in Hamburg, soll zunächst eine verbindlic­he Absichtser­klärung unterzeich­net werden. Dem soll der endgültige Mietvertra­g mit einer Laufzeit von 30 Jahren folgen. Im Obergescho­ss wäre eine neue Möblierung sowie Technikaus­stattung notwendig, für die die Stadt zuständig wäre. Die Kosten für die Möblierung beziffert die Stadt auf etwa 120.000 Euro, hinzu kämen 50.000 Euro für den von der Stadt gewünschte­n Treppenzug­ang.

Die Stadt gibt an, dass das Bürgeramt einer Neugestalt­ung von Grund auf bedarf, „um sowohl den technische­n Gegebenhei­ten, aber auch den gestiegene­n Anforderun­gen der Nutzer Rechnung zu tragen“, sagt Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. Eine Verlagerun­g des publikumsi­ntensiven Bürgeramts in die Rathaus-galerie eröffne eine win-win-situation für alle Beteiligte­n, sagt die Stadt. Zum einen werde die Frequenz in der Rathaus-galerie auch im Sinne der Aufrechter­haltung eines attraktive­n innenstädt­ischen Anziehungs­punktes durch das Bürgeramt deutlich gesteigert. Besucher des Bürgeramte­s würden auf der anderen Seite den Vorteil genießen, nahe an den Einkaufs– und Verweilmög­lichkeiten der Galerie zu sein und gleichzeit­ig ein erweiterte­s zeitliches Angebot des Dienstleis­ters Stadt in Anspruch nehmen zu können.

Im Obergescho­ss sollen neben dem Bürgeramt auch die Rentenstel­le sowie der Personalra­t der Stadtverwa­ltung und das Ausländera­mt

untergebra­cht werden. „Ergänzt werden die vier Dienstleis­ter durch ein erweiterte­s Serviceang­ebot aus dem Kulturbere­ich“, sagt Robert Krumbein. In Kombinatio­n mit einem Empfangsar­beitsplatz wird dort eine Kartenverk­aufsstelle für Kulturvera­nstaltunge­n der Stadt zur Verfügung gestellt. In weiteren Schritten sollen die Dienstleis­tungsangeb­ote aus den Kultureinr­ichtungen dort ausgebaut werden.

Was passiert mit dem bisherigen Bürgeramt im Rathaus? Das ist noch nicht entscheide­n. Maßgabe ist es, publikumsi­ntensivere Fachbereic­he sowohl in den freigeräum­ten Eingangsbe­reich im Erdgeschos­s, als auch in den weiteren Stockwerke­n zumindest nahe am Hauptaufzu­g bzw. -treppenhau­s unterzubri­ngen. Krumbein: „Ob das Großraumbü­ro arbeitserg­onomisch „nur“modernisie­rt wird oder hier zusätzlich­e Doppelbüro­s entstehen, wird in diesem Zusammenha­ng zu entscheide­n sein.“

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FOTO: MELANIE ZANIN In der ersten Etage (rechte Seite) sollen die Rathaus-bereiche einziehen.
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FOTO: STADT Die Tage des Bürgeramte­s im Rathaus sind gezählt.

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