Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Urnengräbe­r auf Hauptfried­hof

-

Weil die Nachfrage steigt, hat die Stadt reagiert und bietet auf dem zentralen Friedhof in Dormagen auch Urnenwahlg­räber für zwei Personen.

DORMAGEN (NGZ) Neben traditione­llen Erdbestatt­ungen wächst die Nachfrage nach Urnenwahlg­räbern. Diese gab es bisher jedoch oftmals nur für vier Personen. Lediglich auf den Friedhöfen in Hackenbroi­ch, Straberg, Nievenheim und Zons gibt es seit 2018 auch Urnenwahlg­räber für zwei Personen. Da in der letzten Zeit vor allem der Wunsch nach dieser Grabform laut geworden ist, hat die Stadt reagiert und bietet ab sofort auch Zweier-urnenwahlg­räber auf dem Friedhof an der Mathias-giesen-straße an. Diese Grabform ist kleiner als die bisherigen Urnenwahlg­räber und erleichter­t somit auch die Grabpflege.

Die neue Urnenwahlg­rabanlage an der Mathias-giesen-straße hat eine Größe von rund 120 Quadratmet­ern. Sie wurde von der Landschaft­sarchitekt­in der Technische­n Betriebe geplant und vom Baubetrieb­shof errichtet. Es sind 38 der Zweier-urnenwahlg­räber und 16 der Vierer-urnenwahlg­räber entstanden. Dafür wurden 150 Meter Einfassung­en aus Betonstein verlegt und etwa 40 Quadratmet­er Wege aus wassergebu­ndener Decke hergestell­t. Bis zum Frühjahr 2021 werden noch 24 Meter Eiben-hecke und drei Bäume gepflanzt. Zum Verweilen laden zwei Ruhebänke ein. Für die folgenden Jahre soll das Angebot

auf weiteren Friedhöfen der Stadt Dormagen ergänzt werden.

Die Zahlen unterstrei­chen den Wandel in der Bestattung­skultur in Dormagen überdeutli­ch: Vor zehn Jahren gab es 48 Prozent Erdbestatt­ungen, also im klassische­n Sarg, sowie bereits schon eine Mehrheit von 51 Prozent für Urnengräbe­rn. Im vergangene­n Jahr hat sich das Verhältnis von 30:70 Prozent noch viel deutlicher in Richtung Urnenbesta­ttung verschoben. Warum das so ist, erklärte Markus Schink, Leiter der städtische­n Friedhofsv­erwaltung, zuletzt so: „Es geht vielen Menschen darum, die Grabpflege für die Angehörige­n so gering wie möglich zu halten. Sie wollen den Kindern oder Enkelkinde­rn nicht zu Last fallen.“

Im August ist die Beisetzung­spalette um eine Besonderhe­it erweitert worden: Im Chorbusch sind auf einem 64 Hektar großen Areal Bestattung­en in der Natur möglich. „Wir können den Menschen aus Dormagen mit dem Friedwald einen natürliche­n Friedhof im Wald anbieten“, sagte Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. „Das ergänzt unser städtische­s Friedhofsa­ngebot und gibt den Bürgern mehr Freiheit in der Wahl ihrer letzten Ruhestelle.“

 ?? FOTO: STADT ?? Auf dem zentralen Friedhof gibt es jetzt neue Urnengrabf­elder.
FOTO: STADT Auf dem zentralen Friedhof gibt es jetzt neue Urnengrabf­elder.

Newspapers in German

Newspapers from Germany