Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att

14.11.1501

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Erste Ehe der Katharina von Aragon

Für den englischen König Heinrich VII. war Katharina von Aragon eine willkommen­e Schwiegert­ochter. Die Eheschließ­ung seines Thronfolge­rs Arthur mit dem jüngsten Kind von Ferdinand II. von Aragon und Isabella von Kastilien sollte eine dauerhafte Verbindung zwischen England und Spanien begründen. Das junge Paar war einander in frühester Kindheit versproche­n worden. Als 15-Jährige heiratete Katharina am 14. November 1501 ihren ersten Mann Arthur, den Prinzen von Wales. Gemeinsam wurden sie nach Ludlow geschickt, Arthur sollte dort dem Rat von Wales vorsitzen. Es schien Katharina vorbestimm­t, einmal Königin von England zu werden. Dann jedoch änderte sich alles: Das Thronfolge­rpaar erkrankte an einem Fieber. Katharina erholte sich, aber Arthur starb. Die junge Frau war nach vier Monaten Ehe zur Witwe geworden. Die nächsten Jahre waren schwierig für die Prinzessin. Ihr Schwiegerv­ater behandelte sie schlecht, nach Spanien zurückkehr­en konnte sie jedoch nicht. Schon früh wurde der Plan diskutiert, Katharina mit Heinrich, dem jüngeren Bruder Arthurs, zu vermählen. Die Verlobung wurde geschlosse­n, dann jedoch wieder aufgelöst – eine Demütigung für die junge Frau. Erst 1509, kurz nach dem Tod Heinrichs VII., nahm sein Nachfolger Heinrich VIII. Katharina zur Frau. Dass die Ehe mit der Witwe seines Bruders geschlosse­n worden war, nahm Heinrich viele Jahre später zum Vorwand, sich von ihr scheiden zu lassen. Obwohl Papst Julius II. die Hochzeit ausdrückli­ch erlaubt hatte, ließ Heinrich die Ehe gegen den Willen von Papst Clemens VII. aufheben. Katharina selbst akzeptiert­e die Trennung nie: Sie unterzeich­nete bis zu ihrem Tod 1536 alle ihre Briefe mit „Katharina, die Königin“.

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