Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hägele liefert Beton für neues Tesla-werk in Berlin.

Die Firma mit Sitz in Rommerskir­chen, die auch schon am Potsdamer Platz in Berlin mitbaute, hat wieder einen Großauftra­g an Land gezogen: in Brandenbur­g für den Elektroaut­o-hersteller Tesla.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Das ist zweifellos eine komfortabl­e Situation für einen Geschäftsf­ührer, wenn er sich mit seinem Unternehme­n nicht um Großaufträ­ge bewerben muss, sondern die Kunden von selbst zu ihm kommen. Frank Koch von der Hägele Group ist in dieser beneidensw­erten Lage. Das Familienun­ternehmen mit 406 Mitarbeite­rn in Deutschlan­d und 74 in den Niederland­en, das im März 2017 an die Otto-lilienthal-straße in Rommerskir­chen gezogen ist, kommt fast automatisc­h ins Spiel, wenn bei großen Bauprojekt­en ein Betontrans­portuntern­ehmen gebraucht wird. „Wir haben uns einen guten Namen in der Branche erarbeitet“, sagt Frank Koch. Und der hat letztlich auch dazu geführt, dass Hägele aktuell bei der Errichtung der Tesla-gigafactor­y

„Wir haben uns einen guten Namen in der Branche erarbeitet“Frank Koch Geschäftsf­ührer Hägele Group

in Berlin-brandenbur­g kräftig mitmischt. Dass die Firma solche Großaufträ­ge gut managt, hat sie in der Vergangenh­eit immer wieder unter Beweis gestellt – zum Beispiel bei den Projekten Spreebogen und Potsdamer Platz in der Bundeshaup­tstadt Berlin.

Die Factory soll nach den Vorstellun­gen des Unternehme­ns Tesla die fortschrit­tlichste Serienprod­uktionsstä­tte für Elektrofah­rzeuge auf der ganzen Welt sein. Voraussich­tlich ab Juli 2021 sollen dort von bis zu 12.000 Mitarbeite­rn in der ersten Ausbaustuf­e etwa 500.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden. Zudem soll dort auch eine Batterie-factory entstehen.

Für die Gebäude und die übrige Infrastruk­tur wird jede Menge Beton benötigt. Hägele hat den Auftrag nicht direkt von Tesla bekommen, sondern von einem Betonherst­eller, der sein Werk direkt in der Großbauste­lle errichtet hat. Die Zusatzstof­fe für die Beton- und Zementprod­uktion werden mit Zügen dorthin gebracht. Hägele fungiert mit seinen Spezialfah­rzeugen als Spediteur vor Ort und bringt den Baustoff nach einem exakt vorbereite­ten Logistikpl­an zum jeweils richtigen Zeitpunkt an jene Orte auf der Großbauste­lle, wo er gerade benötigt wird.

Das Betonwerk direkt auf der Baustelle macht Sinn. „Mit Beton kann man in der Regel nicht länger als 30 Minuten fahren, innerhalb von 90 Minuten muss er eingebaut sein“, erläutert Frank Koch. Denn sonst härtet das Material zu sehr aus.

Bislang gilt der Auftrag für die Hägele Group nur für die Tesla-gigafactor­y. Sollte sich daran auch noch ein Auftrag für die Batterie-factory anschließe­n, müsste das Unternehme­n etwa 250.000 Kubikmeter Beton auf der Großbauste­lle bewegen. Frank Koch rechnet mit insgesamt rund 31.000 Fahrten – ein lukratives Geschäft.

Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens, der dem Unternehme­n Hägele vor einigen Wochen einen Besuch abstattete und dabei auch von Seniorchef und Firmengrün­der Helmut Hägele und dessen Frau Anna begrüßt worden war, zeigte sich erfreut von der Leistungsf­ähigkeit und dem Erscheinun­gsbild des Betriebes. „Es beeindruck­t mich sehr, welche positive Entwicklun­g in den vergangene­n beiden Jahren stattgefun­den hat“, sagte der Verwaltung­schef.

Und wenn es nach Geschäftsf­ührer Koch geht, ist die noch längst nicht abgeschlos­sen. „Wir möchten weiter wachsen“, sagt er. Deshalb werden immer wieder neue Betätigung­sfelder geprüft, zum Beispiel der Transport von Zement in Betonwerke mittels Silozügen oder Kipperzüge­n. „Wir probieren das zunächst im kleinen Maßstab, sammeln so Erfahrunge­n und bewerten dann, ob das Geschäft lukrativ ist“, beschreibt Frank Koch die Vorgehensw­eise, die sich bewährt hat.

 ?? ARCHIVFOTO­S: ATI/DPA ?? Geschäftsf­ührer Frank Koch freut sich mit Seniorchef Helmut Hägele und seinem Sohn André Koch (v. r.) über den Großauftra­g. Das kleine Foto zeigt die Gigafactor­y-baustelle in Brandenbur­g.
ARCHIVFOTO­S: ATI/DPA Geschäftsf­ührer Frank Koch freut sich mit Seniorchef Helmut Hägele und seinem Sohn André Koch (v. r.) über den Großauftra­g. Das kleine Foto zeigt die Gigafactor­y-baustelle in Brandenbur­g.

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