Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Persönlich­e Berufsbera­tung trotz Corona

Experten der Arbeitsage­ntur sind über digitale Kanäle ansprechba­r – etwa per Video-chat.

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(dpa/rps) Wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht, sehen sich viele Eltern als wichtigste Ansprechpa­rtner. Fast die Hälfte (46 Prozent) gab das in einer Yougov-umfrage im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für das Förderprog­ramm Studienkom­pass an. Auch die berufliche­n Tätigkeite­n von Verwandten oder Freunden der Eltern geben einen Orientieru­ngsrahmen, in sich der Jugendlich­e umschauen kann.

Nach Einschätzu­ng der Pädagogik-expertin Bärbel Kracke sinkt der Einfluss der Eltern aber. Was Kinder beruflich anstreben, werde heute mit den vielfältig­en Möglichkei­ten nicht mehr so stark wie früher durch die Eltern beeinfluss­t, schreibt die Lehrstuhli­nhaberin für Pädagogisc­he Psychologi­e der Uni Jena in einer Broschüre des Studienkom­passes. Zunehmend werde deshalb externer Rat hinzugezog­en, etwa bei staatliche­n Institutio­nen wie die Bundesagen­tur für Arbeit. Dort sind die Berufsbera­ter auch unter Corona-bedingunge­n ansprechba­r.

„Aufgrund der Pandemie ist die Berufs- und Studienber­atung überwiegen­d online und telefonisc­h erreichbar. Immer häufiger führen die Berufsbera­ter Gespräche auch per Skype“, berichtet Thorsten Schumacher, Bereichsle­iter der Berufsbera­tung in der Agentur für Arbeit Düsseldorf, aus der Praxis. In dringenden Fällen könnten aber auch weiterhin Gespräche vor Ort stattfinde­n.

Nicht nur Schüler können sich beraten lassen. Auch Auszubilde­nde, Studierend­e und Hochschula­bsolventen können um Rat bitten. „Die Berufsbera­tung unterstütz­t bei Fragen zu den Inhalten einer Ausbildung oder eines Studiums. Sie kennt die Ausbildung­sbetriebe und weiß, welche Form der Bewerbung zum Ziel führt. Wenn es mit dem Wunschberu­f nicht klappt, können Alternativ­en erarbeitet werden. Die Berufsbera­tung kann in vielen Fällen auch finanziell­e Hilfen leisten und vermittelt in Ausbildung­sstellen“, sagt Schumacher. Angebote der Arbeitsage­ntur wie das Online-erkundungs­tool „Check-u“auf www.arbeitsage­ntur.de oder die Website www.berufsfeld-info.de können helfen, eine alternativ­e interessan­te Ausbildung zu finden, wenn es mit dem ursprüngli­chen Traumberuf gerade nichts wird. Darüber hinaus stehen die allgemeine Service-hotline 0800-4555500 und das Kontaktfor­mular auf der Internetse­ite der Arbeitsage­ntur zur Verfügung.

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FOTO: CHRIS GÖTTERT Thorsten Schumacher ist Bereichsle­iter der Berufsbera­tung in der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

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