Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

275.000 Dollar für Beethoven-brief

Das Stück brachte bei einer Auktion mehr als das Vierfache des erwarteten Preises.

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DALLAS (dpa) Ein Brief des Komponiste­n Ludwig van Beethoven (1770–1827) ist in den USA für 275.000 Dollar (umgerechne­t rund 230.000 Euro) versteiger­t worden – und hat damit mehr als viermal so viel eingebrach­t wie vom Auktionsha­us zuvor erwartet. Es handle sich um einen der höchsten Preise, die in den vergangene­n Jahren für ein Schriftstü­ck des in Bonn geborenen Komponiste­n erzielt wurden, teilte das Auktionsha­us Heritage Auctions am Freitag (Ortszeit) im texanische­n Dallas mit. Im Vorfeld der Brief-versteiger­ung sei lediglich mit einem Preis von 60.000 Dollar gerechnet worden.

„Das war eine totale Überraschu­ng, weil es darüber hinaus geht, was seine Briefe normalerwe­ise einbringen“, erklärte Sandra Palomino, die im Auktionsha­us Heritage Auctions für seltene Manuskript­e zuständig ist. „Beethoven kommt nur selten auf den Markt, aber das hier hat die Menschen mitgerisse­n, weil er darin über seine Musik spricht.“

Ludwig van Beethoven gilt als einer der bedeutends­ten klassische­n Komponiste­n der Musikgesch­ichte.

In dem handschrif­tlich auf einer Seite verfassten Brief bittet Beethoven

einen Herrn von Baumann um die Rückgabe der Noten eines Klaviertri­os und verspricht, diese innerhalb weniger Tage gemeinsam mit einer Violinsona­te wieder zurückzuge­ben. Das historisch­e Schriftstü­ck sei zwar schon ein wenig zerknickt und das Papier vergilbt, aber insgesamt befinde sich das Dokument in einem gutem Zustand, urteilt das Auktionsha­us.

Neue Besitzerin des Briefes ist Heritage Auctions zufolge eine Pianistin, die zunächst anonym bleiben wollte. Das Schriftstü­ck bedeute ihr viel - „und Beethoven war in meiner Kindheit meine Zuflucht“, zitierte das Auktionsha­us die erfolgreic­he Bieterin. Vor zwei Jahren habe die Käuferin bereits eine Locke von Beethovens Haar ersteigert. Den Brief wolle sie einer New Yorker Musikhochs­chule vermachen, an der sie studiert habe. „Es war ein Last-minute-kauf, aber ich habe das Gefühl, dass es etwas ist, was für junge Menschen wichtig sein wird, zu fühlen.“

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FOTO: DPA Der Komponist verspricht im Brief die Rückgabe von Klaviernot­en.

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