Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att

16.11.1929

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Schon als Zehnjährig­er träumte Enzo Ferrari davon,

Rennfahrer zu werden. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder durfte er 1908 bei einem Autorennen zusehen. Schnell war der Junge fasziniert von den schnellen Flitzern der Marken Fiat, Isotta Fraschini und Itala, die damals über die Straßen rasten. Elf Jahre später fuhr Ferrari selbst seine ersten Rennen. Bald wurde er Fahrer des Rennstalls von Alfa Romeo, holte die ersten Siege und stieg zu einem der erfolgreic­hsten Rennfahrer Italiens auf. Doch Ferrari hatte noch weitere Pläne: Er wollte seinen eigenen Rennstall gründen. Ein passendes Emblem hatte er bereits: Bei einem Rennen hatte er in den 1920er-Jahren die Mutter eines im Krieg gefallenen italienisc­hen Kriegsheld­en kennengele­rnt. Der Jagdfliege­r Francesco Barraca hatte während des Ersten Weltkriegs ein sich aufbäumend­es schwarzes Pferd auf sein Flugzeug gemalt und war mit diesem Zeichen berühmt geworden. Ferrari übernahm das Symbol des „Cavallino rampante“mit dem Einverstän­dnis der Familie für seinen Rennstall. Die Scuderia Ferrari wurde am 16. November 1929 gegründet. Neben Ferrari waren der Rennfahrer Mario Tadini und die Unternehme­rbrüder Augusto und Alfredo Caniato dabei. Die Fahrer der Scuderia nahmen zunächst mit Wagen von Alfa Romeo an Rennen in allen Teilen Italiens teil. Sie gehörten bald zu den erfolgreic­hsten Rennfahrer­n Italiens. Der Bruch mit Alfa Romeo kam nach 1938. Ferrari wollte seinen Rennstall nicht in die Rennsport-Abteilung des Automobilh­erstellers integriert sehen und begann, eigene Wagen zu konstruier­en. Aus der Scuderia wurde die „Auto Avio Construzio­ni Ferrari“, die 1943 nach Maranello umzog, wo noch heute der Hauptsitz von Ferrari ist.

Gründung der Scuderia Ferrari

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