Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So geht’s Korschenbr­oich im Teil-Lockdown

- VON MARC LATSCH

Keine Gastronomi­e, keine Feiern, starke Kontaktbes­chränkunge­n – im November ist das öffentlich­e Leben wegen der Corona-Krise wieder im Krisenmodu­s. Die Stadt zieht ein erstes Fazit zur Akzeptanz der Maßnahmen vor Ort.

KORSCHENBR­OICH Seit zwei Wochen befindet sich das Land im zweiten Teil-Lockdown. Auch in Korschenbr­oich sind die Kneipen, Cafés und Restaurant­s wieder geschlosse­n. Feiern und Treffen größerer Gruppen sind im November nicht erlaubt. Aber wie werden die Regelungen bislang von der Bevölkerun­g in der Stadt angenommen?

Kontrollen Damit die Regeln auch überprüft werden, ist in Korschenbr­oich regelmäßig das Ordnungsam­t im Einsatz. Wirkliche Schwerpunk­te hat sich die Stadt dabei nicht gesetzt. „Das Ordnungsam­t kontrollie­rt in allen Bereichen, die durch den ‚Lockdown light’ betroffen sind“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bußgelder seien bei diesen Kontrollen des Ordnungsam­tes bislang nicht verhängt worden. Allerdings hatte die Stadt bereits Anfang vergangene­r Woche mitgeteilt, das die Maskenpfli­cht auf den Spielplätz­en nicht immer konsequent befolgt worden war. Der Hinweis scheint gewirkt zu haben. „In den letzten Tagen der Kontrolle haben wir keine Verstöße auf den kontrollie­rten Spielplätz­en feststelle­n können“, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Akzeptanz Überhaupt bemühe sich laut Stadt das Amt für Einwohner und Ordnung darum, die zahlreiche­n Einschränk­ungen umfassend zu überwachen. Dabei hilft es natürlich auch, wenn die Bürger die Maßnahmen zur Corona-Prävention begrüßen. Und nach dem Eindruck der Verwaltung ist das zu großen Teilen der Fall. „In der Bevölkerun­g und bei den direkt betroffene­n Branchen

herrscht eine weitgehend­e Akzeptanz“, teilt die Stadt mit.

Gastronomi­e Besonders hart trifft der Teil-Lockdown die Korschenbr­oicher Gastronome­n, die sich gerade erst mit allerlei Ideen auf den Corona-Herbst und -Winter vorbereite­t hatten. So hatten sich nach Bekanntgab­e der Schließung­en auch die Wirte der Gaststätte „Zur Waldesruh“, des Gasthauses Stappen und des Liedberger Landgastha­uses gegen die Maßnahmen ausgesproc­hen.

Darüber wie die Gastronome­n aus ihrer Sicht den Teil-Lockdown einschätze­n, gibt die Stadt auf Anfrage

keine Auskunft. Sie verweist allerdings darauf, dass die Wirtschaft­sförderung in einem ständigen Austausch mit den betroffene­n Gastronome­n sei. „Viele Gastronome­n bieten Liefer- und Abholdiens­te an. Eine Übersicht findet sich auf der städtische­n Homepage. Wer die lokalen Gastronome­n in der aktuellen Situation unterstütz­t erhält dafür eine Prämie der Stadt“, teilt die Stadt mit und verweist damit auf ihr bereits im ersten Lockdown etablierte­s Prämienmod­ell zur Stärkung des lokalen Handels. Das Gasthaus Stappen ist erfinderis­ch und bietet in Steinhause­n ab sofort Feinkost im Verkauf an.

Maßnahmen Ein ständiger Begleiter in Corona-Zeiten ist die Frage nach der Sinnhaftig­keit der jeweiligen Maßnahmen. Den einen sind sie zu lasch, den anderen zu hart. Die Stadt Korschenbr­oich hält sich bei diesem Thema zurück. „Die Bewertung, ob Maßnahmen angemessen sind obliegt den Gerichten“, teilt eine Sprecherin mit. „Wir hoffen, dass die aktuellen Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen und wir ein Stück Normalität zurückgewi­nnen.“Zumindest in Korschenbr­oich ging die Zahl der Corona-Infizierte­n im Laufe der vergangene­n Woche wieder leicht zurück. Ein Anfang scheint gemacht.

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FOTO: DETLEF ILGNER Abends herrscht im Korschenbr­oicher Ortskern aktuell gähnende Leere. Die Gastronomi­e, wie hier im „Anker“ist geschlosse­n.

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