Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Smiley sorgt für gemächlich­eres Tempo auf der Straße

- VON CARSTEN SOMMERFELD

Viele Bürger und Politiker wünschen in ihrem Ort die Tempo-Anzeigen mit freundlich oder grimmig blickendem Gesicht. Nun werden weitere beschafft.

GREVENBROI­CH Ein Lächeln kann so vieles bewirken – sogar, dass Autofahrer nicht zu stark aufs Gaspedal treten und somit etwas für die Verkehrssi­cherheit tun. Das stellt jedenfalls die Stadt fest. „Unsere Erfahrung ist, dass viele Autofahrer an Stellen, wo die Smiley-Anzeigetaf­eln montiert sind, langsamer fahren“, sagt Stadtsprec­her Stephan Renner. Wird die erlaubte Höchstgesc­hwindigkei­t eingehalte­n, wird das mit dem Smiley quittiert, ansonsten gibt es ein grimmig dreinblick­endes Gesicht zu sehen. Andere

Geräte im Besitz der Stadt arbeiten mit grünen (im Limit) oder roten (zu schnell) Zahlen – das Prinzip ist dasselbe.

Acht solcher Anzeigetaf­eln hat die Stadt bereits – zwei weitere sollen noch geliefert werden, die dafür erforderli­chen 3000 Euro sind im Etat eingeplant. Die Tempo-Anzeigen sind nämlich heiß begehrt. „Wir führen eine Liste mit Standorten, an denen wir den Einsatz für sinnvoll halten, oder die uns Bürger und Politiker vorschlage­n“. sagt Stadtsprec­her Stephan Renner. Aus diesem Grund werden sechs der Geräte nach einiger Zeit an andere Straßen versetzt. Etwa jetzt in die Südstadt an die Wöhlerstra­ße. „Endlich haben wir es geschafft, dass die Stadtverwa­ltung Grevenbroi­ch unserer Anregung gefolgt ist, an der Wöhlerstra­ße eine Smiley-Geschwindi­gkeitsanze­ige anzubringe­n“, erklärt Christiane Pellico vom CDU-Ortsverban­d Grevenbroi­ch.

Der sieht Bedarf: „Hier herrscht vor allem morgens ein reger Schülerbet­rieb. Auch viele berufstäti­ge Autofahrer sind zu dieser Tageszeit unterwegs, haben es oft eilig und lassen dabei die vorgeschri­ebene Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von Tempo 30 außer Acht“, sagt René

Kaiser vom Ortsverban­d. Auf der Wöhlerstra­ße sei es schon häufig zu brenzligen Situatione­n gekommen. Eltern seien besorgt. Pellico und Kaiser sind sich sicher, dass die Tafel gut wahrgenomm­en werde und sie „die Autofahrer zur gebotenen Rücksichtn­ahme im Straßenver­kehr bringen wird“. Klar, dass die beiden Politiker und Eltern hoffen, dass auf der Tafel an der Wöhlerstra­ße nun ganz viel „gelächelt“wird.

Die übrigen Anzeigen stehen derzeit in Allrath, Noithausen, Neuenhauen, Gustorf sowie zwei in Langwaden. „Die achte befindet sich zurzeit in Reparatur, ein Lkw ist gegen sie gefahren“, berichtet Renner. Die Langwadene­r Tafeln sind dauerhaft an der L 142 stationier­t. Dorfbewohn­er hatten beobachtet, dass viele Autofahrer zu flott in der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt unterwegs sind.

Diese beiden Geräte haben wie zwei weitere übrigens einen wichtigen Zusatznutz­en: Sie erfassen zusätzlich die Zahl der Autos nach unterschie­dlichen Fahrzeugka­tegorien und auch das gefahrene Tempo. Diese Daten dienen dann laut Renner als Grundlage für die Frage, ob und welche Maßnahmen zur Verkehrsbe­ruhigung ergriffen werden.

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ARCHIV: STAN Die Smiley-Anzeigen stehen an wechselnde­n Standorten, diese Tafel war an der Graf-Kessel-Straße postiert.

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