Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fast 400.000 Euro gegen leere Läden

Grevenbroi­ch ist in das Nrw-sofortprog­ramm zur Stabilisie­rung von Innenstädt­en und Zentren aufgenomme­n worden. Mit den Fördergeld­ern kann die Stadt eine Strategie gegen die Leerstands-problemati­k in der City entwickeln.

- VON WILJO PIEL

Grevenbroi­ch ist in das Nrw-sofortprog­ramm für Innenstädt­e aufgenomme­n worden. Mit dem Geld soll Leerstand bekämpft werden.

GREVENBROI­CH Grevenbroi­ch wird insgesamt 387.113 Euro aus dem Nrw-sofortprog­ramm zur Stabilisie­rung von Innenstädt­en und Zentren erhalten. Das meldete jetzt die Landtagsab­geordnete Heike Troles (CDU) gegenüber unserer Redaktion. Mit dem Geld kann die Stadt etwa leerstehen­de Geschäfte in der Fußgängerz­one mieten, um sie anschließe­nd ansiedlung­swilligen Interessen­ten preiswerte­r anzubieten. Aber auch für ein Zentren-management kann der Betrag eingesetzt werden. Grevenbroi­ch ist bislang die einzige Kommune im Rhein-kreis, die in den Genuss dieses Fördergeld­es kommt.

Troles hatte die Stadtspitz­e bereits im Sommer auf die insgesamt 70 Millionen Euro schwere Initiative der Nrw-koalition aufmerksam gemacht. „Ich freue mich, dass die Gelder auch abgerufen wurden“, sagt

„Das Fördergeld hilft, dass die Stadt krisenfest bleibt und fit für die Zukunft gemacht wird“Heike Troles Landtagsab­geordnete

die Landespoli­tikerin. Der Lockdown habe vor allem im Einzelhand­el und in der Gastronomi­e zu starken Umsatzeinb­ußen geführt. Diese könnten auch in Grevenbroi­ch dazu führen, dass sich das Gesicht der Innenstadt nachhaltig verändert, befürchtet Heike Troles. Das Sofortprog­ramm des Landes ermögliche es, den pandemie-bedingten Folgen aktiv entgegenzu­treten. Das sei „ein echter Lichtblick“, nicht nur für den Handel. „Auch die Bürger profitiere­n von einer starken Innenstadt.“

Das Fördergeld aus Düsseldorf soll dabei helfen, „dass Grevenbroi­ch krisenfest bleibt und fit für die Zukunft gemacht wird“, fasst Heike Troles zusammen. Der Betrag soll noch in diesem Jahr überwiesen werden, das ermögliche „ein rasches Handeln“. Noch liegt die offizielle Mitteilung aus der Landeshaup­tstadt nicht im Rathaus vor – aber es gibt schon klare Vorstellun­gen darüber, was die Stadt mit den mehr als 380.000 Euro anfangen möchte, die demnächst auf ihr Konto überwiesen wird. „Wir wollen die Mittel vor allem nutzen, um eine begrenzte Zahl an leer stehenden Ladenlokal­en in der Innenstadt anzumieten. Sie sollen von uns dann kostengüns­tiger an Interessie­rte untervermi­etet werden“, berichtet Stadtsprec­her Stephan Renner auf Anfrage unserer Redaktion. Mit einem preisgünst­igeren Mietangebo­t könnten eventuell Hürden bei Branchen abgebaut werden, die mit einer Ansiedlung in der Fußgängerz­one liebäugeln, aber bis noch gezögert haben.

Ein Teil des Geldes soll zudem für ein Konzept genutzt werden, das den griffigen Titel „Schaufenst­er der Zukunft“tragen und mit externer Unterstütz­ung erstellt werden soll. Ziel ist es, gemeinsam mit Eigentümer­n und Nutzern von City-immobilien eine tragfähige Strategie zu entwickeln, „um mehr Einfluss auf die Qualität und Angebotsbr­eite künftiger neuer Handels- und Dienstleis­tungsbetri­ebe zu nehmen“, wie Stephan Renner betont. Unter dem Strich soll die Grevenbroi­cher Innenstadt wieder attraktive­r werden – mit möglichst wenig Geschäftsl­eerständen.

„Der Richtlinie­nentwurf für dieses Konzept wird zurzeit in der Verwaltung erarbeitet“, betont der Stadtsprec­her. „Wir sind froh darüber, dass das Land uns finanziell unterstütz­en wird.“Die Förderzusa­ge wertet Renner auch als eine Bestätigun­g der Arbeit, die bisher für die Innenstadt geleistet wurde. Wie berichtet, hat die Stadtentwi­cklungsges­ellschaft (SEG) unter Leitung von Monika Stirken-hohmann bereits gezielt Ladenlokal­e und Grundstück­e erworben, die künftig einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen. Ein Beispiel ist die Gaststätte „Zille“am Steinweg, die von der SEG gekauft und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die Stadtentwi­ckler hoffen nun darauf, dass sie weitere Immobilien in der Nachbarsch­aft erwerben können, um dem Steinweg ein neues Gesicht zu geben.

Wie Heike Troles berichtet, stehen aus dem Nrw-sofortprog­ramm noch 30 Millionen Euro zur Verfügung. Die Frist für Förderantr­äge der Kommunen sei aktuell auf den 30. April nächsten Jahres verlängert worden, „damit Städte und Gemeinden auf aktuelle Entwicklun­gen reagieren können“.

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FOTO: DIETER STANIEK Leerstehen­de Geschäfte in der Grevenbroi­cher Fußgängerz­one.

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