Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neues Terminal im Chempark eröffnet

Logistik-unternehme­n Chemion hat binnen eines Jahres für über zehn Millionen Euro ein neues Terminal gebaut. Damit sollen auch Synergien innerhalb des Chemparks genutzt werden.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

Logistiker Chemion hat nach rund einem Jahr Bauzeit ein zweites, viel größeres Terminal im Chempark gebaut. Kosten: zehn Millionen Euro.

DORMAGEN Im Chempark ist jetzt ein neues riesiges Containert­erminal fertiggest­ellt worden. Anders als beim ersten Spatenstic­h, als das Logistikun­ternehmen Chemion Gäste auf sein Gelände eingeladen hatte, wurde der Abschluss der Arbeiten im Stillen gefeiert. Dabei handelt es sich um eine über zehn Millionen Euro schwere Investitio­n an diesem Standort.

Um was es konkret geht: Der Logistikbe­reich boomt seit Jahren und im Chempark benötigen die Unternehme­n Platz. Wie Chemion. Weist der bisherige Terminal Stellplätz­e für 360 Container auf, so sind jetzt auf dem neuen, über 1,4 Hektar großen Areal im Nordwesten des Chemparks Platz für exakt 1002 Fracht- und Tankcontai­ner. „Es gibt nicht übermäßig viele Möglichkei­ten, Zukunft für ein Unternehme­n zu gestalten“, sagte Chemion-geschäftsf­ührer Hans Richter bei der Grundstein­legung im Dezember vergangene­n Jahres. „Eine ist es, in die richtigen Projekte zu investiere­n. Ich bin überzeugt, die Investitio­n in das Container-terminal ist ein richtiges Projekt für Chemion.“Am Standort sind zehn neue Arbeitsplä­tze entstanden.

Das neue Containert­erminal (CT DOR II) wird für die Ver- und Entsorgung der Produktion­sbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontai­nern setzen. Im Herbst 2019 begann das Bauprojekt und bereits in den ersten drei Monaten wurde viel Erde bewegt, so dass nach der Grundstein­legung im Dezember mit dem Tiefbau begonnen wurde. Seitdem hatte die Baustelle große Fortschrit­te gemacht und für die auf dem Parallelwe­g vorbeifahr­enden Autofahrer war nach und nach das Terminal erkennbar.

Mit dem Kran war Anfang Mai das Herzstück des neuen Lagers eingezogen. Vorher mussten die Fundamente und Laufschien­en fertiggest­ellt werden, ehe der 68 Meter lange Riese an seiner neuen Wirkungsst­ätte stand. Nachdem die „kleinen“Einzelteil­e, wie beispielsw­eise das Kranführer­haus, bereits den Weg auf die Baustelle gefunden hatten, folgte der spektakulä­rste Teil der Lieferung mitten in der Nacht. Der Kranhauptt­räger wurde in zwei Teilen – 43 Meter und 25 Meter lang– gefertigt und mittels Schwerlast­transport geliefert.

Zu den normalen Vorbereitu­ngen für die Sondertran­sporte kamen in Corona-zeiten weitere Herausford­erungen hinzu, die es im Vorfeld zu bewältigen galt. Nachdem die Vorbereitu­ngen im Baufeld sowie entlang des Transportw­eges auf dem Chempark-gelände auf Hochtouren liefen, trafen nachts die Kranhauptt­räger-teile – unter Begleitung diverser Begleit- und Sicherungs­fahrzeuge sowie der Polizei – am Autohof ein. Dort stand der Werkschutz zur Übernahme des Konvois bereit. In den vergangene­n Wochen wurden die Sicherheit­seinrichtu­ngen eingestell­t und geprüft sowie der Portalkran für den Betrieb bereitgest­ellt.

Derzeit werden mit den zuständige­n Behörden die letzten Feinheiten zum regulären Betrieb des Containert­erminals besprochen und Qualitätsk­ontrollen ausgeführt. Anschließe­nd wird das Containert­erminal den regulären Betrieb aufnehmen.

Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld hatte die neue Investitio­n begrüßt und die Industrief­reundlichk­eit des Standorts Dormagen betont. Gleichwohl erwähnte er auch „gewisse Nachteile“, die sich bei Großinvest­itionen ergeben können, wenn sie mehr Verkehr auslösen. Aber gerade dies sei durch den neuen Riesen-terminal nicht der Fall, weil er Verkehre von Dormagener Straßen fernhalte. Transporte von Chemion-container in den Chempark hinein entfielen, der zusätzlich­e Verkehr werde innerhalb des Chemparks abgewickel­t, so heißt es von Seiten Chemions. Für den Chempark-betreiber Currenta sagte deren Chef Lars Friedrich: „Das Chemion-projekt schafft eine Infrastruk­tur für den gesamten Chempark“

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FOTO: CHEMION Aus der Vogelpersp­ektive wird die Dimension des neuen Container-terminals deutlich.

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