Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neues Terminal im Chempark eröffnet
Logistik-unternehmen Chemion hat binnen eines Jahres für über zehn Millionen Euro ein neues Terminal gebaut. Damit sollen auch Synergien innerhalb des Chemparks genutzt werden.
Logistiker Chemion hat nach rund einem Jahr Bauzeit ein zweites, viel größeres Terminal im Chempark gebaut. Kosten: zehn Millionen Euro.
DORMAGEN Im Chempark ist jetzt ein neues riesiges Containerterminal fertiggestellt worden. Anders als beim ersten Spatenstich, als das Logistikunternehmen Chemion Gäste auf sein Gelände eingeladen hatte, wurde der Abschluss der Arbeiten im Stillen gefeiert. Dabei handelt es sich um eine über zehn Millionen Euro schwere Investition an diesem Standort.
Um was es konkret geht: Der Logistikbereich boomt seit Jahren und im Chempark benötigen die Unternehmen Platz. Wie Chemion. Weist der bisherige Terminal Stellplätze für 360 Container auf, so sind jetzt auf dem neuen, über 1,4 Hektar großen Areal im Nordwesten des Chemparks Platz für exakt 1002 Fracht- und Tankcontainer. „Es gibt nicht übermäßig viele Möglichkeiten, Zukunft für ein Unternehmen zu gestalten“, sagte Chemion-geschäftsführer Hans Richter bei der Grundsteinlegung im Dezember vergangenen Jahres. „Eine ist es, in die richtigen Projekte zu investieren. Ich bin überzeugt, die Investition in das Container-terminal ist ein richtiges Projekt für Chemion.“Am Standort sind zehn neue Arbeitsplätze entstanden.
Das neue Containerterminal (CT DOR II) wird für die Ver- und Entsorgung der Produktionsbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontainern setzen. Im Herbst 2019 begann das Bauprojekt und bereits in den ersten drei Monaten wurde viel Erde bewegt, so dass nach der Grundsteinlegung im Dezember mit dem Tiefbau begonnen wurde. Seitdem hatte die Baustelle große Fortschritte gemacht und für die auf dem Parallelweg vorbeifahrenden Autofahrer war nach und nach das Terminal erkennbar.
Mit dem Kran war Anfang Mai das Herzstück des neuen Lagers eingezogen. Vorher mussten die Fundamente und Laufschienen fertiggestellt werden, ehe der 68 Meter lange Riese an seiner neuen Wirkungsstätte stand. Nachdem die „kleinen“Einzelteile, wie beispielsweise das Kranführerhaus, bereits den Weg auf die Baustelle gefunden hatten, folgte der spektakulärste Teil der Lieferung mitten in der Nacht. Der Kranhauptträger wurde in zwei Teilen – 43 Meter und 25 Meter lang– gefertigt und mittels Schwerlasttransport geliefert.
Zu den normalen Vorbereitungen für die Sondertransporte kamen in Corona-zeiten weitere Herausforderungen hinzu, die es im Vorfeld zu bewältigen galt. Nachdem die Vorbereitungen im Baufeld sowie entlang des Transportweges auf dem Chempark-gelände auf Hochtouren liefen, trafen nachts die Kranhauptträger-teile – unter Begleitung diverser Begleit- und Sicherungsfahrzeuge sowie der Polizei – am Autohof ein. Dort stand der Werkschutz zur Übernahme des Konvois bereit. In den vergangenen Wochen wurden die Sicherheitseinrichtungen eingestellt und geprüft sowie der Portalkran für den Betrieb bereitgestellt.
Derzeit werden mit den zuständigen Behörden die letzten Feinheiten zum regulären Betrieb des Containerterminals besprochen und Qualitätskontrollen ausgeführt. Anschließend wird das Containerterminal den regulären Betrieb aufnehmen.
Bürgermeister Erik Lierenfeld hatte die neue Investition begrüßt und die Industriefreundlichkeit des Standorts Dormagen betont. Gleichwohl erwähnte er auch „gewisse Nachteile“, die sich bei Großinvestitionen ergeben können, wenn sie mehr Verkehr auslösen. Aber gerade dies sei durch den neuen Riesen-terminal nicht der Fall, weil er Verkehre von Dormagener Straßen fernhalte. Transporte von Chemion-container in den Chempark hinein entfielen, der zusätzliche Verkehr werde innerhalb des Chemparks abgewickelt, so heißt es von Seiten Chemions. Für den Chempark-betreiber Currenta sagte deren Chef Lars Friedrich: „Das Chemion-projekt schafft eine Infrastruktur für den gesamten Chempark“