Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vodafone-gruppe leidet unter sinkenden Auslandsge­bühren

In Deutschlan­d bringt Unitymedia aber Wachstum.

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DÜSSELDORF/LONDON (rky) Die internatio­nal tätige Vodafone-group aus London schwächelt weiterhin, weil ihre Landesgese­llschaften wegen der Corona-krise weniger Gebühren für Roaming einnehmen. Gemeint sind Ausgaben für die Nutzung des Netzes durch Bürger anderer Staaten. Der Umsatz sank zwischen April und September um 2,3 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro. In Deutschlan­d, dem wichtigste­n Markt für das Mobilfunku­nternehmen, legte der Umsatz im selben Zeitraum dagegen um 15,4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu, nachdem Vodafone Deutschlan­d mit Sitz in Düsseldorf die Kölner Unitymedia übernommen hatte.

Trotz sinkender Umsätze rechnet Konzernche­f Nick Read damit, dass sich das Betriebser­gebnis (Ebitda) bei rund 14,5 Milliarden Euro hält. Dazu trägt auch das aktuelle Sparprogra­mm bei. Der Wert der Aktie des Konzerns stieg um fast fünf Prozent, weil die Anleger schlechter­e Zahlen erwartet hatten. In Deutschlan­d fallen vorrangig Stellen durch die Integratio­n von Unitymedia weg.

Deutschlan­dchef Hannes Ametsreite­r verspürt Rückenwind, weil die Kunden immer hochwertig­ere Verträge buchen: Fast jeder zweite Neukunde wähle im Festnetz einen Vertrag mit einem Übertragun­gstempo von bis zu einem Gigabit/sekunde. Im Februar war es nur jeder dritte neue Kunde gewesen. Ametsreite­r glaubt, dass die Bürger auch wegen der Pandemie und des Trends zum Homeoffice ein immer höheres Übertragun­gstempo wollen. Außerdem rüstet Vodafone das Kabel-tvnetz auf. So können mehr Familien hochwertig­e Anschlüsse wählen. Das füllt die Kassen.

Die sinkenden Einnahmen durch Roaming führten in Deutschlan­d allerdings zu einem Minus von zwei Prozent beim Umsatz im Mobilfunk. Laut Konzernmut­ter soll der Discount-ableger Otelo mehr Kunden ködern.

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