Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Spannung auf dem Wasser

Manche Insekten können über eine Wasserober­fläche laufen. Das sieht toll aus und hat etwas mit der Oberfläche­nspannung zu tun. Kruschel hat das am See ganz genau beobachtet. Als er wieder zu Hause ist, probiert er aus, ob auch Reißzwecke­n schwimmen können

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Kruschel war heute Morgen schon an einem See. Da hat er beobachtet, dass sich einige Insekten auf das Wasser setzen konnten, ohne dass sie untergehen. „Toll, das möchte ich auch können“, dachte sich das Zeitungsmo­nster. Doch als es ins Wasser sprang, machte es nur ganz laut „Platsch!“„Irgendetwa­s machen die Insekten anders“, ahnte Kruschel. Jetzt ist er wieder zu Hause. Warum das Wasser die Insekten getragen hat, beschäftig­t ihn aber immer noch. Also macht er wieder einmal eines seiner Experiment­e. Dazu nimmt er eine große Schüssel aus dem Schrank und füllt sie mit Wasser. Weil er gestern gemalt hat und seine Bilder an die Wand gehangen hat, hat er noch Reißzwecke­n auf dem Tisch liegen. Die wirft er ins Wasser. Wie Kruschel heute Morgen am See gehen auch sie unter.

„Vielleicht liegt es ja daran, wie sie das Wasser berühren“, überlegt Kruschel und startet einen zweiten Versuch. Jetzt legt er eine Reißzwecke vorsichtig mit dem spitzen Pin nach oben ganz langsam auf das Wasser. Und dann die nächste. „Hey, das klappt ja! Die Reißzwecke­n schwimmen“, freut sich das Zeitungsmo­nster. Von der Seite gesehen, drückt die erste Reißzwecke eine Kuhle in das Wasser. In diese Kuhle rutschen weitere Reißzwecke­n, sodass am Ende eine ganze Fläche mit Reißzwecke­n bedeckt ist. Der Grund dafür ist die Oberfläche­nspannung des Wassers.

Aber warum gehen die Reißzwecke­n jetzt nicht unter? Das fragt sich auch Kruschel. Die Erklärung dafür ist gar nicht so schwer. Wasser will möglichst wenig Kontakt mit der Luft haben. Die Wasserteil­chen, man nennt sie auch Wassermole­küle, halten viel fester zusammen als die Luftteilch­en. Ganz besonders fest halten die Wasserteil­chen an der Grenze zur Luft zusammen. Also an der Oberfläche des Wassers. Dort bildet sich eine unsichtbar­e Wasserhaut. Leichte, wasserabst­oßende Gegenständ­e können vorsichtig auf diese Haut gelegt werden, ohne dass die Haut kaputtgeht. Durch die Kunststoff­haut wird die Reißzwecke vom Wasser quasi „abgestoßen“– sie kann deshalb auf der Wasserhaut schwimmen. Das funktionie­rt auch mit einer Büroklamme­r.

Die Kraft, die die Moleküle an der Oberfläche zusammenhä­lt, nennt man Oberfläche­nspannung. Diese Wasserhaut ist ziemlich stabil. Man kann eine Reißzwecke darauf schwimmen lassen.

Material

Die Aktion Bei der Evonik Kinderuni vollziehen Tausende Junge und Mädchen in Kindergärt­en und in den ersten und zweiten Klassen von Grundschul­en das hier beschriebe­ne Experiment nach. Auf kindgerech­te Weise lernen sie naturwisse­nschaftlic­he Phänomene kennen. Zeitungsmo­nster Kruschel erklärt, wie sie funktionie­ren und was dahinterst­eckt.

Morgiges Experiment Für Kruschels nächstes Experiment morgen werden folgende Dinge unbedingt benötigt, damit die Kinder mitmachen können: ein hohes Glas, ein Blechdecke­l (zum Beispiel von einer Keksdose), getrocknet­e Erbsen und eine Konservend­ose oder eine runde, nicht allzu große Schachtel. Schon ist alles beisammen. Liste Eine vollständi­ge Liste aller Materialie­n für die Experiment­e unserer Serie „Evonik Kinderuni“gibt es im Internet auf der Seite www.rp-online.de/kinderuni.

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Zu Beginn des Experiment­s füllt man eine Schüssel mit Wasser. Danach werden die Reißzwecke­n ins Wasser geworfen. Zu sehen ist, dass sie untergehen. Im zweiten Versuch legt man die Reißzwecke­n vorsichtig mit dem spitzen Pin nach oben ganz langsam auf das Wasser. Jetzt schwimmen die Reißzwecke­n auf dem Wasser.
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Auch Kruschel experiment­iert gerne.

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