Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Quarantäne-verwirrspiel um Bvb-stürmer Haaland
DORTMUND (dpa) Der Fall Erling Haaland wird für Borussia Dortmund zu einem Verwirrspiel. Noch immer ist ungeklärt, ob der Torjäger im Bundesligaspiel am Samstag (20.30 Uhr) bei Hertha BSC auflaufen darf oder nicht. Meldungen aus Norwegen, dass dem 20-Jährigen wie anderen Nationalspielern im Fall eines Einsatzes eine Geldstrafe droht, sorgten beim Revierclub für Befremden. Nach eigenen Angaben bemüht sich der Bundesliga-dritte weiterhin in Gesprächen mit dem heimischen Gesundheitsamt und dem norwegischen Verband um eine Klärung.
Knackpunkt bleibt die von den norwegischen Gesundheitsbehörden angeordnete zehntägige häusliche Quarantäne für alle Nationalspieler, die wegen eines positiven Corona-befundes beim ehemaligen Braunschweiger Profi Omar Elabdellaoui verhängt worden war und die zur Absage des Länderspiels in Rumänien geführt hatte. Dass den im Ausland tätigen Profis wie Haaland dennoch die vorzeitige Rückreise zu ihren Clubs gewährt wurde, ändert daran angeblich wenig.
Aus Norwegen gab es zuvor unterschiedliche Signale, ob Haaland und seinen Nationalmannschaftskollegen tatsächlich Strafen drohen könnten, wenn sie für ihre Vereine auflaufen. Wie der Rundfunksender NRK berichtete, hat die Kommune Oslo der Rückreise der Legionäre unter der Voraussetzung zugestimmt, dass sie sich direkt nach Hause begeben und dort bis zum Ende der Quarantänezeit aufhalten.
Im Paragrafen 8.1 des norwegischen Infektionsschutzgesetzes heißt es, dass vorsätzliche oder fahrlässige Verstöße gegen das Gesetz mit Geldstrafen oder bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden können. Die Leiterin der Spitzenfußballabteilung beim norwegischen Fußballverband NFF, Lise Klaveness, signalisierte am Montag jedoch, dass ein Auflaufen für ihre Teams für Haaland und Co. kaum Folgen haben dürfte. „Die Zuständigkeiten der norwegischen Behörden und der Geltungsbereich des norwegischen Regelwerks hören auf, wenn die Spieler das Land verlassen.“