Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Vereine kämpfen für Fortsetzung der Saison
Die Handball-regionalligisten arbeiten zusammen, um gegenüber dem Verband ihre Anliegen besser vertreten zu können. Korschenbroich und Neuss sind mit der Pause bis zum 6. Januar einverstanden.
RHEIN-KREIS Noch bevor die Bundesregierung zusammen mit den Ministerpräsidenten Ende Oktober beschloss, das ganze Land und damit auch den Amateursport bis Ende November in einen Teil-lockdown zu schicken, hatten die Handballverbände Niederrhein (HVN) und Mittelrhein sich schon entschieden, bis Mitte des Monats zu pausieren. In der vergangenen Woche legte der HVN noch mal nach und verlängerte die Spielpause bis zum 6. Januar. Der Verband behält sich aber eine weitere Verlängerung ausdrücklich vor, sollte auch im Dezember kein Training möglich sein. Wenn die Hallen wieder offen sind, sollen aber Test- und Nachholspiele möglich sein. Also weiterhin viel Ungewissheit auch für den TV Korschenbroich und den Neusser HV, die beiden Teams aus dem Rhein-kreis Neuss in der Regionalliga Nordrhein.
Um bei aller Ungewissheit aber nicht Untätig zu bleiben, sind die Regionalliga-vereine in die Offensive gegangen und haben aus Eigeninitiative einen Austausch organisiert. Dabei wurde beschlossen, den Verband Handball Nordrhein (HNR) als Veranstalter der Regionalliga schriftlich um einen Dialog und ein zeitnahes Gespräch zu bitten. „Es besteht innerhalb der Liga Einigkeit, dass tragfähige Lösungen mit einer breiten Akzeptanz in dieser schwierigen Situation nur gemeinsam zwischen Verbänden und Vereinen entwickelt werden können. Insbesondere aufgrund der Entscheidungen zur Aussetzung des Spielbetriebs in den vergangenen Wochen, fühlen sich die Vereine aktuell nicht eingebunden“, heißt es in einer Pressemitteilung des TV Korschenbroich.
Gegenstand des Gesprächs sollen die Entwicklung einer konkreten Perspektive für alle Vereine zur Fortsetzung des Spielbetriebs und ein Bekenntnis des HNR zur Nutzung aller Möglichkeiten dazu sein. Um die weitere Kommunikation zu erleichtern, wählten die Vereine in Jan Wolf ( TV Korschenbroich), Markus Achenbach (TSV Bonn rrh.) und Bastian Schlierkamp (SG Ratingen) drei Vertreter, die den Verbänden als Ansprechpartner dienen und die interne Kommunikation koordinieren sollen. Dass sich die Regionalliga-vereine zusammengetan haben, um künftig mit einer Stimme zu sprechen, findet Tvk-coach Dirk Wolf klasse. „Es gibt mehrere Szenarien, wie es weitergehen könnte. Ob etwas richtig oder falsch ist, ist aktuell schwer festzustellen. Wir versuchen aber auf jeden Fall, die Liga zu Ende zu spielen, um einen Aufsteiger zu finden“, sagt Wolf. Er findet es richtig, dass die Spielpause bis Anfang Januar verlängert wurde, denn eine Fortsetzung der Saison im Dezember ist aus seiner Sicht schon alleine deshalb nicht möglich gewesen, weil aktuell nicht spezifisch trainiert werden könne.
Immerhin, Dirk Wolf und der Athletiktrainer der Korschenbroicher haben wie während des ersten Lockdowns individuelle Trainingspläne ausgegeben. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Sie arbeiten sehr kontinuierlich. Wenn es weitergeht, sind die Grundlagen da“, betont Wolf. Auch Kollege Gilbert Lansen vom Neusser HV ist froh, dass es erst im Januar weitergeht und seine Spieler mehr Zeit für die Vorbereitung bekommen. Er geht davon aus, dass die Saison letztlich sogar verkürzt wird: „Ausgefallene Spiele eventuell noch hinten dranzuhängen, halte ich für unrealistisch.“