Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gerümpel erschwert Einsatz bei Kellerbrand
Die Polizei schließt Brandstiftung für Feuer an der Bergheimer Straße vorerst aus – und mahnt.
NEUSS (-nau) Auf gut vier Quadratmeter Grundfläche stapelte sich einen Meter hoch aller möglicher Krempel – und brannte. Das war die Situation, die die ersten Löschtrupps am Samstagabend im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Bergheimer Straße nach Auskunft von Einsatzleiter Michael van Kempen vorfanden. Es war nicht der erste Fall dieser Art, sondern schon der dritte Kellerbrand alleine in den beiden zurückliegenden Monaten. Das sollte so nicht sein, meint Ordnungsdezernent Holger Lachmann, der deshalb eindringlich vor überfüllten und zugestellten Kellern warnt.
Am Samstagabend hatte der Kellerbrand dramatische Auswirkungen, weil der Brandrauch das
Treppenhaus verqualmte und viele Menschen in ihren Wohnungen einschloss. Einige verhielten sich richtig, sagt Lachmann. Sie schlossen die Wohnungstür und suchten ein Fenster, von wo aus sie die Retter auf sich aufmerksam machten. Andere Bewohner aber hätten sich unnötig in Gefahr gebracht, als sie – nur mit einer Jacke vor dem Mund geschützt – selbst den Weg ins Freie suchten, sagt Lachmann.
Die Polizei, die den Brandort zunächst beschlagnahmt hatte, ermittelt derzeit die Brandursache. Bisher, so berichtet Polizeisprecherin Diane Drawe, gebe es keinen Hinweis auf eine vorsätzliche Brandstiftung. Fest steht nur: Das Feuer sei in einem Kellerverschlag ausgebrochen.
Oft sei die Ursache einer intensiven Brand- und damit auch Rauchentwicklung bei Kellerbränden in der unkontrollierten Ansammlung von Gerümpel und Sperrgut zu sehen, sagt Stadtbrandmeister Joachim Elblinger. Das erschwere es den Löschtrupps, schnell zum eigentlichen Brandherd durchzudringen. Einsatzdauer und die Gefährlichkeit für die Einsatzkräfte würden deshalb „mit zunehmender Brandlast“steigen. Brandlast bezeichnet all das, was in Flammen aufgehen oder schwelen kann. Allerdings ist es jedem selbst überlassen, was er im Keller einlagert, sagt Elblinger, nur bei Gasen und brennbaren Flüssigkeiten wie Brennstoffen gebe es ein klares Verbot. Zu diesen Problemen kommt hinzu, dass Feuer und Rauch Häuser oft unbewohnbar machen, weil zum Beispiel Versorgungsanschlüsse zerstört sind. Wie lange das Haus an der Bergheimer Straße unbewohnbar bleibt, ist ungeklärt.