Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Uschis Woche“– gute Idee, verbesseru­ngswürdige­r Inhalt

Das neue Videoforma­t soll für Transparen­z in der Arbeit der Verwaltung sorgen und blickt zudem auf die vergangene Woche zurück.

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KAARST (seeg) Der Titel klingt nach Comedy, doch die Absichten sind ernst: Mit dem neuen Videoforma­t „Uschis Woche“(zu sehen auf der städtische­n Facebook-seite unter facebook.com/kaarst) möchte Bürgermeis­terin Ursula Baum über die Arbeiten der Verwaltung aufklären. In dem Format, das wöchentlic­h geplant ist, erklärt Baum, was sie als Bürgermeis­terin in der Vorwoche so alles gemacht hat und welche Entscheidu­ngen getroffen wurden.

Die Idee ist nicht verkehrt, zu zeigen, was eine Bürgermeis­terin so alles zu tun hat. Gerade jetzt in der Corona-zeit, kommt Baum im Moment nicht zu den Bürgern raus. Doch inhaltlich lässt zumindest die erste Woche ein wenig zu wünschen übrig. Baum erzählt von einem „Wirtschaft­s-treffen“mit dem Bundestags­abgeordnet­en

Otto Fricke (FDP) und Markus Steins von der Kaarster MIT, ohne dabei ins Detail zu gehen. So erfahren die Zuschauer nicht, welche Themen das Trio besprochen hat. Zudem klärt sie die Bürger über die Arbeiten „Am Siepbach“auf und sagt, dass der Umbau eine Maßnahme aus dem IEHK sei. Doch was heißt IEHK? Wir helfen: Integriert­es Entwicklun­gs- und Handlungsk­onzept

für die Innenstadt. Davon sind die Umbauarbei­ten „Am Siepbach“eine von insgesamt 28 Maßnahmen, die in den nächsten Jahren in der Innenstadt anstehen. Und: Mit dem Format macht sich Baum angreifbar. Erstens verspricht sie, jede Woche Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Heißt: Sie muss auch jede Woche Einblicke in ihre Arbeit geben. Zweitens erfahren die Bürger, was es Neues in der Stadt gibt, welche Ziele erreicht wurden – aber auch, welche nicht. Das Format könnte für Baum schnell zum Bumerang werden.

Zwar sei das Feedback bislang positiv. Und keine Frage, die Idee ist auch gut. Aber Transparen­z bedeutet mehr als nur Plattitüde­n. Eines muss man Baum aber lassen: Sie geht konsequent den Weg weiter, mehr Transparen­z zu schaffen. Das ist es, was sich die Bürger wünschen. Doch an der Umsetzung muss gefeilt werden. Dafür hat sie ja noch einige Wochen Zeit.

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FOTO: SCREENSHOT Ursula Baum

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