Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Südstadt fordert Saugrüssel-einsatz

Kehrmaschi­nen nur rund ums Rathaus im Einsatz? Die Stadt verneint den Verdacht.

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GREVENBROI­CH (dne) 2018 herrschte eitel Freude: Nach Pariser Vorbild schaffte die Stadt zwei selbstfahr­ende Straßensta­ubsauger an. Stadtbetri­ebe-vorstand und Beigeordne­ter Florian Herpel freute sich über die fein dosierbare Saugstärke. Kämmerin Monika Stirken-hohmann verwies darauf, dass die Gesamtkost­en von 35.000 Euro zu 90 Prozent bezuschuss­t wurden. Und Bürgermeis­ter Klaus Krützen versprach saubere Wege. Daran zweifeln nun Bürger aus der Südstadt. An der Kolpingstr­aße sei es oftmals so schmuddeli­g, dass die Sauger dort prima eingesetzt werden könnten, heißt es. Doch stattdesse­n seien die Geräte lediglich rund um das Rathaus im Einsatz.

Dort aber gebe es für die teuren Spezialsau­ger, die in einer Rathausgar­age geparkt werden, kaum noch etwas zu tun. „Während bei uns die Straßen voller Müll liegen, wird in der Innenstadt beinahe jedes Laubblatt einzeln mit dem Saugrüssel aufgenomme­n“, wundert sich ein Anwohner der Südstadt. Anfangs habe in Stadtteilg­esprächen ein fehlender Anhänger zum Transport der Elektromas­chinen als Argument herhalten müssen. Doch dieser Hänger sei mittlerwei­le geliefert. Warum also werden die Müllsauger nicht dort eingesetzt, wo tatsächlic­h auch Müll liegt, fragen die Südstädter. Und haben dabei zum Beispiel den Schokoboul­evard zwischen der Kollwitz-gesamtschu­le und einer Discounter­filiale im Blick. Dort vertilgten die Schüler just gekaufte Nervennahr­ung oftmals bereits auf dem Rückweg zur Schule und entsorgten das Verpackung­smaterial gleich im Rinnstein oder im Begleitgrü­n des Bürgerstei­gs.

Stadtsprec­her Stephan Renner kann den Vorwurf nicht nachvollzi­ehen: „In der Innenstadt gibt es sehr wohl jede Menge zu tun für die beiden Abfallsaug­er und das Bedienungs­personal der Stadtbetri­ebe.“Falls nötig, würden die Geräte auch per Anhänger in die Stadtteile gefahren. So wie just ins Kapellener Gewerbegeb­iet, wo die Hinterlass­enschaften kampierend­er Trucker zu beseitigen gewesen seien: „Ob die Sauggeräte oder klassisch die Besen eingesetzt werden, entscheide­n wir von Fall zu Fall“, versichert Renner.

 ?? ARCHIV-FOTO: TINTER ?? Beigeordne­ter Florian Herpel (v.l.), Kämmerin Monika Stirken-hohmann und Bürgermeis­ter Klaus Krützen stellten 2018 die Rüssel-kehrmaschi­nen vor.
ARCHIV-FOTO: TINTER Beigeordne­ter Florian Herpel (v.l.), Kämmerin Monika Stirken-hohmann und Bürgermeis­ter Klaus Krützen stellten 2018 die Rüssel-kehrmaschi­nen vor.

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