Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mehr Trauungen im November
Trotz des coronabedingten Teil-lockdowns hat das Standesamt gut zu tun.
GREVENBROICH Ein Anruf beim in der Villa Krüppel untergebrachten Standesamt sorgt für gute Laune. Das liegt ganz stark an Alexandra Körlin, die als stellvertretende Fachdienstleiterin mit einem strahlenden Lächeln zu verkünden weiß: „Es wird geheiratet.“Trotz der mit dem für fast alle so belastenden Teil-lockdown verbundenen Kontaktbeschränkungen – die Menschen in der Schlossstadt trauen sich: „Wir hatten in diesem Monat bis jetzt schon mehr Eheschließungen als im gesamten November des vergangenen Jahres“, sagt die Standesbeamtin aus Leidenschaft. In Zahlen ausgegdrückt: „2019 waren es 18, jetzt werden es wohl 30 werden.“
Und auch für den Dezember sieht es gar nicht schlecht aus. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das schwierige (Corona-)jahr 2020 nach der beschwingten Schnappszahl im Vorjahr (444) doch noch einen versöhnlichen Abschluss findet. Bis zum Montag gaben sich in Grevenbroich seit Januar genau 325 Paare das Ja-wort. Und das tun sie nicht etwa in gedrückter Stimmung. Obwohl sie den Glückstag ohne ihre Familie und ohne ihre Freunde verbringen müssen, sofern sie mit ihnen nicht im gleichen Hausstand leben, gelingt es einfühlsamen Menschen wie Alexandra Körlin, sie mit den richtigen Worten emotional zu packen. „Das ist nicht anders als vor der Pandemie“, sagt sie leise. Es sind oft die kleinen Dinge, die für unvergessliche Momente sorgen. So verzieren Paare den verpflichtenden Mund-nasen-schutz mit kleinen Strassherzen oder mit dem selbstreflektierenden Schrifzug „Mister und Misses“, „Braut und Bräutigam“. Sie können sich darauf verlassen, dass sie in Grevenbroich auf Standesbeamte treffen, für die jede Trauung besonders und einzigartig ist. „Jede Trauung ist anders emotional“, bestätigt Alexandra Körlin.
Schon jetzt gehen Reservierungswünsche für das nächste Jahr ein. Der Hit ist 2021 natürlich der 21. Tag im Monat – und da besonders der 21. Mai, ein Freitag. Und obwohl sie in ihrem Traumjob trotz Corona weiterhin Erfüllung findet, freut sich Alexandra Körlin schon jetzt auf die Zeit, wenn jedes Brautpaar diesen außergwöhnlichen Tag wieder ganz nach seinen Wünschen gestalten kann. „Manche kommen alleine und genießen den intimen Moment zu zweit oder mit den Trauzeugen, andere kommen mit einer großen Hochzeitsgesellschaft und dem Musikverein.“Es wird schon wieder. Irgendwann.
Haben Sie im Corona-jahr geheiratet und Lust uns ein Foto (mit Quellen-angaben) zur Veröffentlichung zu schicken? E-mail: aktion@ngz-online.de