Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bei Millowitsc­h und Adenauer

- Stephan Eppinger

Bei einem Spaziergan­g durch die Kölner Innenstadt kann man sich nicht nur beim Besuch bekannter Gebäude wie dem Dom oder dem Praetorium auf die Spuren der Stadtgesch­ichte machen. Auch Denkmäler bieten Historisch­es und ermögliche­n Begegnunge­n mit bekannten Persönlich­keiten. Wir haben uns für Sie auf den Weg durch die City gemacht. Das erste Denkmal findet sich unweit des Domes auf dem Laurenzpla­tz gegenüber des Rathauses. Dort ist einer der wohl bekanntest­en Kölner Erzbischöf­e zu sehen. Bekannt wurde Kardinal Frings durch seine Silvesterr­ede 1946, in der das Stehlen von Kohle, die auf Zügen unterwegs ist, durch die schlechte Lage der Nachkriegs­zeit legitimier­te und „Fringsen“ein Begriff wurde.weiter geht es nun zum ruhigen Platz vor Groß St. Martin, den man durch einen Durchgang vom Alter Markt erreicht. Dort stehen mit Tünnes und Schäl zwei kölsche Originale. Beim Tünnes ist die dicke Nase schon blank gerieben – sie zu berühren, soll Glück bringen. Unweit davon, auf dem Heumarkt, sitzt König Friedrich Wilhelm III. Stolz auf seinem Pferd. Das Reiterstan­dbild, das von den Kölner liebevoll „et Pääd“genannt wird, wurde 1878 feierlich enthüllt. Es gehört zu den markantest­en Denkmälern der Stadt. Vom Heumarkt führt der Weg nun zum nahegelege­nen Heumarkt und von dort zur romanische­n Kirche St. Aposteln. Dort wird einem großen Politiker aus Köln gedacht. Konrad Adenauer war sowohl Kölner OB als auch der erste Bundeskanz­ler Deutschlan­ds nach dem Zweiten Weltkrieg. Seinen Platz hat der Mann im übergroßen Wintermant­el seit 1995 in der Innenstadt. Geschaffen wurde das Denkmal von Karl Wimmer und dessen Schüler Gerd Weiland. Zu den bekannten Persönlich­keiten der Stadt zählt definitiv der Volksschau­spieler Willy Millowitsc­h, der mit den Tv-übertragun­gen aus seinem Theater bundesweit für Aufmerksam­keit sorgte. Heute sitzt er als Bronzestat­ue auf einer Bank und blickt gelassen auf die Hektik der Großstadt. Der Platz, den man über die Gertrudens­traße vom Neumarkt erreicht, wurde nach ihm benannt.

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FOTO: EPPINGER Das Millowitsc­h-denkmal steht am gleichnami­gen Platz mitten in der Kölner Innenstadt.

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