Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Länder ringen um Corona-Linie

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Am Mittwoch wollen Bund und Länder Klarheit schaffen, wie es mit den Corona-Maßnahmen weitergeht – und wie Deutschlan­d Weihnachte­n und Silvester verbringt.

Vorsicht und Verzicht bedeute. „Auch an Weihnachte­n und an Silvester werden voraussich­tlich keine umfangreic­hen Lockerunge­n möglich sein. Doch mit unseren Maßnahmen haben wir die Chance, die Infektions­zahlen so zu reduzieren, dass wir ein möglichst unbeschwer­tes Weihnachts­fest im Kreis unserer Familien und engsten Freunde feiern können.“

Auch wenn man weiterhin auf Sicht fahren müsse, sei es wichtig, den Menschen eine verlässlic­he Planung zu geben. Doch die Positionen der SPD- und der unionsgefü­hrten Länder lagen am Montagaben­d teilweise noch auseinande­r:

Teil-Lockdown Die SPD-Länder (A-Seite) wollen, dass ab 20. Dezember die Anti-Corona-Maßnahmen immer um jeweils 14 Tage verlängert werden, wenn das Infektions­geschehen nicht deutlich abnimmt. Davon ist im Papier der unionsgefü­hrten Länder (B-Seite) jedoch keine Rede. Die Unionsländ­er schlagen vor, dass Länder, die weniger als 50 Neuinfekti­onen pro

Woche und 100.000 Einwohner verzeichne­n, den Teil-Lockdown abmildern können – im A-Papier ist von einem Wert von 35 die Rede. Ob ein Böllerverb­ot zu Silvester im Kampf gegen die Pandemie helfen kann, wird zwischen den Ländern kontrovers diskutiert. Die SPD-Länder sind dafür, den Unionsländ­ern und Baden-Württember­g mit grün-schwarzer Koalition genügt ein Appell ohne Verbot. SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach geht aber davon aus, dass ein Böllerverb­ot kommen wird. „Ich bin

Schulen Schüler ab der siebten Klasse sollen auch im Unterricht Maske tragen. Gelten soll das für Schüler und Berufsschü­ler in Regionen mit deutlich mehr als 50 Neuansteck­ungen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen – was derzeit vielerorts der Fall ist. Schulen ohne Corona-Fälle können davon ausgenomme­n werden. Die Unionsländ­er wollen eine Maskenpfli­cht für alle Schüler auch im Unterricht. Für die Schulen wird seitens der A-Länder eine Teststrate­gie vorgeschla­gen: Tritt in einer Klasse ein Corona-Fall auf, soll diese Klasse zusammen mit den betroffene­n Lehrkräfte­n für fünf Tage in Quarantäne. Am fünften Tag soll es für alle einen Schnelltes­t geben. Fällt der negativ aus, kann die Klasse wieder an die Schule.

Weihnachte­n Bei den Vorschläge­n für die Weihnachts­tage gab es in dem Entwurf eckige Klammern, über deren Inhalt noch beraten werden muss. So sollen nach den Vorstellun­gen der SPD-Länder die Obergrenze­n für Zusammenkü­nfte in Gebäuden und im Freien vom 21. bis zum 27. Dezember erweitert werden auf einen Haushalt mit haushaltsf­remden Familienmi­tgliedern oder haushaltsf­remden Personen bis maximal fünf Personen.

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FOTO: ODD ANDERSEN/AFP/POOL/DPA Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) auf der Pressekonf­erenz im Bundeskanz­leramt nach der Ministerpr­äsidenten-Konferenz am 16. November.

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