Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gesamtschu­le im „Corona-Betrieb“

- VON ANDREAS BUCHBAUER

Ein Drittel des Lehrerkoll­egiums der Gesamtschu­le Nordstadt ist derzeit in Quarantäne. In dieser Woche heißt das für die Schüler: Distanzler­nen. Am nächsten Montag soll dann der Präsenzunt­erricht wieder aufgenomme­n werden.

NORDSTADT An der Gesamtschu­le Nordstadt soll es in der nächsten Woche wieder Präsenzunt­erricht geben. Derzeit ist dies nicht möglich, da sich ein Drittel des Lehrerkoll­egiums in Quarantäne befindet. Zuvor waren zwei Kollegen positiv auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s getestet worden. Die Schule ist daher bis einschließ­lich 27. November geschlosse­n. Der Unterricht wird im Distanzbet­rieb fortgesetz­t. Schulleite­r Olaf Templin erklärt, dass die Umstellung von einem Tag auf den anderen durchaus ein Kraftakt war. „Unterm Strich läuft es aber sehr gut“, sagt er. „Man muss aber auch sehen, dass nicht alle Schüler über die erforderli­che technische Ausstattun­g verfügen.“Insgesamt gehen 1100 Schüler auf die Gesamtschu­le Nordstadt. „Viele sind noch ohne Geräte.“

In diesen Fällen sind die Lehrer gefragt. Sie suchen Lösungen, um auch die Schüler, die nicht über iPad oder Laptop verfügen, nicht zu vernachläs­sigen. Das ist im Schulallta­g noch eine Herausford­erung. Denn natürlich kann man den betroffene­n Schülern ganz klassisch Fotokopien mit Hausaufgab­en zum Ausfüllen zukommen lassen. Aber der Kerngedank­e ist ja, dass alle Schüler die gleichen Möglichkei­ten haben. Und da setzt die Gesamtschu­le darauf, dass künftig mehr Schüler-Geräte bereitsteh­en. Bestellt wurden sie bereits durch die Stadt. „Auch wenn uns Corona eines Tages nicht mehr im Griff hat, sollten wir digitale Angebote weiter als Ergänzung nutzen“, sagt Templin.

Die Gesamtschu­le Nordstadt arbeitet mit Microsoft Teams und Office 365. Die Möglichkei­ten wolle man auch in Zukunft, wenn die Schüler wieder in die Klassen kommen, nicht missen. „Es gibt Vorteile, die den Präsenzunt­erricht sinnvoll ergänzen können“, sagt Templin. „Man kann Dokumente und Hausarbeit­en zum Beispiel digital einstellen. Wenn die Schüler eines Tages passgenau so ausgestatt­et sind, dass sie alle entspreche­nde Geräte haben, braucht man zum Beispiel keine Fotokopien mehr“, betont Templin. Eine Herausford­erung sei allerdings zum Beispiel die Wartung der Geräte. „Im Grunde braucht jede Schule eine Art digitalen Hausmeiste­r, also jemanden, der sich darum kümmert, dass im Bereich IT vor Ort alles reibungslo­s läuft“, meint Templin. „Das muss ja noch nicht mal ein teurer IT-Spezialist sein. Aber momentan ist es häufig so, dass Lehrperson­al diese Aufgaben übernimmt. Aber das kostet Zeit, und die fehlt dann anderswo.“

Nach dem Sprung vom Präsenzunt­erricht zum corona-bedingten Distanzler­nen soll nun am nächsten Montag wieder der „Normalbetr­ieb unter Corona-Schutzbest­immungen“aufgenomme­n werden. „Auf Dauer ist Distanzler­nen kein Ersatz für den Präsenzunt­erricht. Für einen überschaub­aren Zeitraum funktionie­rt es aber gut“, sagt Templin. Einige Oberstufen­schüler müssen schon vor dem 30. November wieder anrücken: Sie schreiben in dieser Woche Klausuren. Die Klassenarb­eiten der Jahrgangss­tufen 5 bis 10 wurden hingegen verschoben.

Olaf Templin hofft, dass sich während der Schul-Schließung alle an die Corona-Schutzmaßn­ahmen halten, achtsam sind und sich vor möglichen Infektione­n schützen. „Dann müssten wir, wenn am Montag wieder der Vor-Ort-Unterricht losgeht, das Infektions­geschehen gestoppt haben. Deshalb hoffe ich, dass sich alle vernünftig verhalten.“

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FOTO: G. SALZBURG An der Gesamtschu­le Nordstadt findet derzeit kein Präsenzunt­erricht statt. Nur einige Oberstufen­schüler müssen in dieser Woche dort anrücken: Sie schreiben Klausuren.

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