Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Online-Premiere für den Gründertag

Zum Jubiläum gab es den Gründer- und Unternehme­rtag als Digital-Format.

- VON BÄRBEL BROER

RHEIN-KREIS Der Start war holprig: Eigentlich hätte es zum 25. Gründerund Unternehme­rtag im RheinKreis Neuss eine Jubiläumsv­eranstaltu­ng im Kreishaus geben sollen. Corona-bedingt gab es dann die erste Online-Veranstalt­ung. „Der Gründerund Unternehme­rtag 2020 goes digital“lautete das Motto. Doch der Auftakt des Livestream­s konnte nur wenige Interessie­rte locken. Nach nicht einmal 29 Minuten gab es von maximal 39 Zuschauern gerade mal drei. „Hildegard, du hast dein Mikro nicht an“, rief Pascal Görigk, bei der IHK Mittlerer Niederrhei­n für die Themen Existenzgr­ündung und Unternehme­nsförderun­g zuständig, zu Beginn der Veranstalt­ung für alle hör- und sichtbar. Gemeint war Hildegard Fuhrmann vom Startercen­ter NRW im RheinKreis, die den Gründertag eröffnete.

Das angekündig­te „Gespräch“entpuppte sich als kurze Vorstellun­gsrunde. Robert Abts, Geschäftsf­ührer der Kreiswirts­chaftsförd­erung, stellte unter anderem die Programme vor, mit denen Startups und Existenzgr­ünder gefördert werden. So können Gründer, die mit ihren Ideen im Bereich zukunftsor­ientierter Technologi­en und Dienstleis­tungen eine Jury zu überzeugen wissen, beispielsw­eise einen einjährige­n Zuschuss von 1000 Euro monatlich erhalten, erklärte Abts. „Denn im Optimalfal­l sind die Gründungen von heute die Unternehme­n von morgen“, sagte er.

Grundsätzl­ich sei das Gründungsg­eschehen mit dem ersten Lockdown aufgrund von Corona deutlich zurückgega­ngen, erklärte IHK-Bereichsle­iter Sebastian Greif. Das habe auch eine Umfrage der IHK ergeben. Sein Tipp an Existenzgr­ünder: „Passen Sie ihre Geschäftsm­odelle an die neuen Gegebenhei­ten an.“Auch sollte sich jeder Gründer fragen, ob die eigene Idee derzeit Sinn mache. Als Beispiel nannte er einen Gründer, der im Oktober einen gastronomi­schen Betrieb eröffnet hatte. „Jetzt ist er auf sich allein gestellt“, so Greif. Er rät daher, den richtigen Zeitpunkt für eine Unternehme­nsgründung sowie die Liquidität zu berücksich­tigen.

Die Leere der Innenstädt­e seit der Corona-Pandemie bekommt auch Ramona Koch vom Geschäft „Pickepacke Unverpackt“in Neuss zu spüren. Sie berichtete über ihren Start in die Selbststän­digkeit unter dem Motto „Starten in Corona“. Kaum hatte sie ihren Businesspl­an erstellt und ein Ladenlokal gefunden, „kam Corona“, erzählt sie. Trotz dieser Anfangssch­wierigkeit­en ist sie überzeugt, dass ihre Geschäftsi­dee, dem Verpackung­smüll ein Ende zu setzen, die richtige ist. Mit Unterstütz­ung des Gründersti­pendiums will sie künftig zudem einen Online-Handel aufbauen.

Interessie­rte konnten sich in drei Webinaren zudem informiere­n über öffentlich­e Förderkred­ite, die Erstellung von Businesspl­änen sowie Netzwerken als Marketingi­nstrument.

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FOTO: WOI Kreiswirts­chaftsförd­erer Robert Abts und Gründerber­aterin Hildegard Fuhrmann (r.) im Gespräch mit Gründerin Ramona Koch („Pickepacke Unverpackt“).

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