Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Brandstiftung im Corona-Testzentrum
Im Auerbachhaus auf der Stadtparkinsel ist am Montagmorgen ein Brand ausgebrochen. Die Polizei geht davon aus, dass das Feuer bei einem erneuten Einbruch gelegt wurde. Das Corona-Testzentrum bleibt weiterhin geschlossen.
GREVENBROICH Kurz nach 7 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei zur Stadtparkinsel in Grevenbroich alarmiert. Eine Putzkolonne hatte am Montagmorgen beobachtet, wie dichter Rauch aus dem Auerbachhaus drang; und sofort die Einsatzkräfte mobilisiert. Wie sich herausstellte, war in der Küche, die im ersten Obergeschoss des als Corona-Testzentrum genutzten Gebäudes liegt, ein Brand ausgebrochen.
Insgesamt 30 Helfer der freiwilligen Feuerwehren aus Stadtmitte, Wevelinghoven, Gustorf, Kapellen und der hauptamtlichen Wache rückten aus. Durch das zügige Eingreifen der Helfer konnte der Brand rasch gelöscht werden. Menschen wurden nicht verletzt. „Durch den
„Bleibt das Gebäude länger geschlossen, werden wir eine Alternative suchen“
Benjamin Josephs Kreissprecher
Brand und das Löschwasser sind aber Schäden im Gebäude entstanden“, berichtet Feuerwehrsprecher Sebastian Draxl. Laut Stadtverwaltung wurde die Küche des Auerbachhauses stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Schadenshöhe konnte am Montag noch nicht beziffert werden. „Der genaue Umfang wird noch ermittelt“, sagt Rathaussprecher Stephan Renner. Außerdem ist unklar, ob etwas gestohlen wurde.
Rund zwei Stunden lang dauerte die Arbeit der Feuerwehr – dann zogen Spezialisten des Neusser Kriminalkommissariats 11 in das Auerbachhaus aus. Nach der derzeitigen Spurenlage gehen die Experten von einem Einbruch mit fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus. Ob diese Tat in Zusammenhang mit einem Einbruchsversuch in ein weiteres städtisches Gebäude steht, muss noch ermittelt werden.
Ebenfalls in der Nacht zum Montag hatten Unbekannte versucht, in die Villa Krüppel an der Schlossstraße
einzudringen, in der das Standesamt untergebracht ist. „Spuren deuten darauf hin, dass die Täter dort ein Hebelwerkzeug ansetzten“, sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Allerdings scheiterten sie in ihrer Absicht und zogen wieder ab.
Das Auerbachhaus kann nach dem Feuer vorerst nicht genutzt werden. Wann es wieder als Corona-Testzentrum zur Verfügung steht, sei zurzeit völlig unklar „Sollte das Gebäude längerfristig geschlossen bleiben, werden wir uns – mit Unterstützung der Stadtverwaltung – nach einer Alternative in Grevenbroich umsehen“, sagt Kreissprecher Benjamin Josephs.
Das Zentrum war nach einem Einbruch, der sich vor rund zwei Wochen ereignete, vorübergehend geschlossen worden. Nach wie vor unbekannte Täter hatten zwischen dem 7. und 9. November eine Tür aufgehebelt und sich Zutritt zu dem direkt an der Erft liegenden Gebäude verschafft. Laut Polizei hatte es in diesem Fall keine Zerstörungen oder gar Verwüstungen gegeben – vielmehr hätten die Einbrecher vermutlich gezielt den Computer-Raum des Hauses aufgesucht, um dort mehrere PCs zu stehlen.
Der Rhein-Kreis habe sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein um eine Ersatz-Hardware gekümmert, doch die sei noch nicht geliefert worden, sagt Josephs. Daher sei das Zentrum nach dem ersten Einbruch auch nicht mehr geöffnet worden. Da sich ohne Computer die Daten der zu testenden Personen nicht erfassen lassen, mussten bereits vereinbarte Termine in das Neusser Corona-Testzentrum verlegt werden.
„So werden wir vorerst auch weiterhin verfahren“, sagt Benjamin Josephs. Termin-Probleme habe es in den vergangenen Wochen nicht gegeben, da das Corona-Testzentrum in der Nachbarstadt nicht komplett ausgelastet gewesen sei.