Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hackenbroich von seiner schönen Seite
Carina Hogrebe ist viel in dem Dormagener Stadtteil unterwegs. Was ihr dort gefällt, hält sie in Filmen fest.
HACKENBROICH Selber anpacken und nicht darauf warten, dass andere es tun. Das ist ihr Ding. Scheinbar unspektakulär, aber im Einzelnen sensationell, ist damit die Sicht von Carina Hogrebe auf Bekanntes und Unbekanntes bei ihrem praktizierten Bürgersinn. „Hackenbroich ist schön.“„Ich lebe gern hier.“„Ich will den stillen Helden eine Stimme geben“, sind Sätze von ihr.
Gut bei Stimme ist die Mittdreißigerin selbst, und über den präzisen Blick auf die Attraktivität dörflicher Winkel oder ganzer baulicher Ensembles verfügt sie zweifellos. Auch bei den Menschen schaut und hört sie hellwach hin. All das sorgt bereits für eine Menge Beschäftigung und wird zudem durch kleine Video-Filme abgerundet, die sie ins Netz stellt. Die verheiratete Industriekauffrau mit drei Kindern kann sich schon als Hausfrau nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. Aber sie ist auch noch FDP-Mitglied und hat in Coronazeiten den Wahlkreis Hackenbroich III übernommen und damit in ihren Worten „eine Klientel mit teilweise zu wenig Berührungspunkten“. In dieser Angelegenheit ist sie wild entschlossen, die Diversität der Ortschaft aufzuzeigen und gemeinsame Anknüpfungspunkte zu schaffen. Zunächst gelte es, Baustellen zu finden und auf Abhilfe zu sinnen.
„Unterschiedliche Kulturen zu einem friedlichen Miteinander zusammenbringen“
Carina Hogrebe FDP-Lokalpolitikerin
Die Idee kam ihr im jüngsten Kommunalwahlkampf, als sie feststellen musste, dass das Bild von Hackenbroich nach außen und innen bearbeitet werden müsse. Der hohe Zusammenhalt einer engen Dorfgemeinschaft sei doch ein gewichtiges Pfund, mit dem man wuchern könne. Die intakte Infrastruktur mit drei Metzgern, zwei Fahrradwerkstätten, vier Schulen, Sportvereinen und der St. Hubertus Schützenbruderschaft – um nur einige Anlaufstellen zu nennen - sei nicht jedermann bekannt.
Sie gibt Anstöße. Mit „Hey Leute, das Leben hier ist toll“, rüttelt sie auf und lässt mit „Greift zu!“und „Macht mit!“kurze Kommandos folgen. Ausgestattet mit einem Smartphone plus Stativ macht sie sich auf die Dorfrunde, um das Gefilmte eine Woche später zu senden. Erhebliche Aufmerksamkeit geweckt haben bereits