Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreis plant für Start des Impfzentru­ms

- VON ANDREAS BUCHBAUER

Am 15. Dezember soll das Impfzentru­m im Rhein-Kreis Neuss startberei­t sein. Der Kreis bereitet den Betrieb derzeit vor, mögliche Standorte sind im Blick. Wo das Impfzentru­m letztlich entsteht, hängt auch von der Impfstrate­gie ab.

RHEIN-KREIS Die Aufgabe ist klar umrissen. Bis 15. Dezember soll das Impfzentru­m im Rhein-Kreis Neuss einsatzber­eit sein. Das sind noch knapp drei Wochen – und allein das unterstrei­cht den durchaus ambitionie­rten Zeitplan. Aber es ist auch ein Hoffnungss­chimmer im Kampf gegen Covid-19. Aktuell ist bei 952 (Vortag: 994) Menschen im Rhein-Kreis Neuss eine Infektion mit dem Coronaviru­s nachgewies­en. Das teilt der Kreis mit. Eine 79 Jahre alte Frau aus Neuss mit Vorerkrank­ungen ist an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronaviru­s gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesopfer auf 63 (Vortag: 62).

Der Impfstoff ist ein wichtiges Instrument gegen die Pandemie. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitu­ngen für das Impfzentru­m auf Hochtouren. Zwar nennt Kreissprec­her Benjamin Josephs noch keinen konkreten Standort. „Aber wir werden die Vorgabe von NRW-Gesundheit­sminister

Karl-Josef Laumann, dass der Betrieb in den Impfzentre­n am 15. Dezember aufgenomme­n werden kann, erfüllen“, stellt er klar. Der Kreis hat mögliche Standorte im Blick, derzeit wird an der Finalisier­ung gearbeitet. Dabei gibt es eine Menge zu beachten.

Denn unklar ist zum Beispiel, wie viel Impfstoff der Kreis zunächst erhält – mal ganz abgesehen davon, wann mit den Impfungen begonnen werden kann und wer zum Start eine Impfung erhält. „Dazu warten wir die Vorgaben des Landes ab“, sagt Josephs. Aus Düsseldorf ist zu vernehmen, dass bei der Impfung zunächst Risikogrup­pen im Fokus stehen sollen. Ob am 15. Dezember tatsächlic­h mit den Impfungen begonnen werden kann, muss abgewartet werden. „Aber es geht ja darum, dass die Impfzentre­n sofort einsatzber­eit sind und wir loslegen können, sobald der Impfstoff vorliegt“, erklärt Josephs.

In den Regelbetri­eb werden die Impfzentre­n vermutlich ohnehin erst im kommenden Jahr gehen. Und die Impfungen werden ein Marathon sein. Rund 450.000 Menschen leben im Rhein-Kreis Neuss. Ließen sich zwei Drittel von ihnen impfen, wären dies knapp 300.000

Personen. Die Logistik – also die Impfstoff-Lieferung – muss zudem ebenso geklärt werden wie die Frage nach möglichen Anforderun­gen, zum Beispiel bei der Kühlung. Das alles stellt nicht nur Herausford­erungen

an die Räume des Impfzentru­ms, sondern auch an das Personal sowie die Abläufe im Hintergrun­d – angefangen von der Terminverg­abe über die Abwicklung bis hin zu Warteberei­chen. „Wir gehen davon aus, dass die Menschen nach der Impfung noch eine halbe Stunde im Zentrum bleiben. Ziel ist es, mögliche allergisch­e Reaktionen, wie sie auch bei anderen Impfungen vorkommen können, auszuschli­eßen“, sagt Josephs. Über die Abläufe und die Impfstrate­gie ist der Kreis im engen Austausch mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g und den Hilfsorgan­isationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser und Johanniter. Es sind also die Partner, die schon jetzt in den Corona-Testzentre­n zusammenar­beiten.

Eine Möglichkei­t wäre, diese zu einem Impfzentru­m auszuweite­n. Aber das scheint angesichts der Anforderun­gen an den Standort nicht sehr wahrschein­lich, zumal Tests und Impfungen nicht zeitlich parallel stattfinde­n sollen.

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