Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Silbersee: Chance für den Standort

IHK Mittlerer Niederrhei­n nimmt Stellung zum Entwicklun­gsgebiet Silbersee.

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DORMAGEN (schum) Die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n stellt sich hinter die Stadt Dormagen und weist ebenfalls die Kritik des Bundes für Umwelt und Naturschut­z (BUND) am Entwicklun­gsgebiet Silbersee zurück. Der BUND fordert, das Silbersee-Areal als Naturschut­zgebiet auszuweise­n und hat dafür einen Eilantrag an die Bezirksreg­ierung gerichtet. Sie fordert auch, dass dort vorerst keine Veränderun­g des aktuellen Status vorgenomme­n wird.

„Diesen Vorstoß können wir nicht nachvollzi­ehen“, sagt IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. „Die Entwicklun­gsfläche am Silbersee ist die einzige neue Fläche im IHK-Bezirk, die sich für einen trimodalen Anschluss, also über Straße, Wasser und Schiene, anbietet. Es handelt sich also nicht um eine klassische Industrieg­ebietsplan­ung. Vielmehr ist die Flächenent­wicklung an die Vorgabe gebunden, hier hafenaffin­e Logistikbe­triebe anzusiedel­n.“Als solche wird sie auch im Wasserstra­ßen-, Hafen- und Logistikko­nzept des Landes NRW aufgeführt. Die Entwicklun­g dieser Fläche soll eine stärkere Nutzung der Binnenschi­fffahrt ermögliche­n.

Steinmetz weist zudem darauf hin, dass man sich in der Vergangenh­eit bereits mehrfach aus umweltund naturrecht­licher Sicht mit dem Areal befasst habe. Die geplante Entwicklun­g des Gebiets ist das Ergebnis der „Untersuchu­ng zur (RE-) Aktivierun­g für die Ausweitung des Gewerbeflä­chenangebo­tes mit Gleisansch­luss für eine eventuelle logistisch­e Nutzung“. „Im Rahmen dieser Studie wurden basierend auf einer detaillier­ten Raumbetrac­htung des gesamten IHK-Bezirks zunächst die Flächenres­erven identifizi­ert, die mindestens die Kombinatio­n Straße und Schiene anbieten. Dabei wurden 31 Flächen im ersten Schritt vorgeschla­gen. Diese wurden anschließe­nd von einem Landschaft­splaner unter Umweltaspe­kten betrachtet und bewertet“, sagt Steinmetz. Von 31 geeigneten Flächen wurden fünf Flächen für eine Entwicklun­g vorgeschla­gen, wovon vier Flächen in den neuen Regionalpl­an aufgenomme­n wurden.

Bei der Erarbeitun­g des Regionalpl­ans Düsseldorf ist die Fläche ein weiteres Mal auch mit Blick auf umwelt-/naturschut­zrechtlich­e Aspekte betrachtet worden. „Als Grundlage für die Entscheidu­ng zugunsten eines Gewerbe-/Industrieg­ebietes hatten die Bezirksreg­ierung und die Stadt Dormagen Alternativ­en geprüft – und festgestel­lt, dass das Silbersee-Areal eine riesige Chance für die Region bietet. Mit Blick auf die Option, hier die Verkehrswe­ge Straße, Schiene, Wasser verbinden zu können, ist sie zudem die einzige neue Fläche in der Region und somit alternativ­los“, erklärt Steinmetz.

Darüber hinaus weist er darauf hin, dass im Regionalpl­an keineswegs nur Flächen für die Wirtschaft dargestell­t sind. „Klimaschut­z und Ökologie werden ebenso berücksich­tigt.“

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ARCHIV: S. VUELLERS IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz.

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