Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dem Adventskal­ender Leben einhauchen

Eine Initiative will in Rommerskir­chen trotz Corona-Pandemie für vorweihnac­htliche Stimmung sorgen.

- VON DAVID BEINEKE

ROMMERSKIR­CHEN Dass das Weihnachts­fest wegen der Corona-Pandemie nicht so werden kann, wie in den Jahren zuvor, das ist schon jetzt klar – auch wenn erst am Mittwoch in Berlin verkündet werden soll, welche Maßnahmen über den 30. November hinaus ergriffen werden sollen, um das Infektions­geschehen in den Griff zu bekommen. Doch unabhängig von diesem Datum macht sich der Rommerskir­chener Thomas Gulentz mit einigen Mitstreite­rn schon seit längerem Gedanken darüber, wie es gelingen kann, trotz der vielen negativen Nachrichte­n rund um das Virus vorweihnac­htliche Stimmung in die Gemeinde zu bringen. Ab nächster Woche soll das mit dem ersten lebendigen Adventskal­ender in Rommerskir­chen versucht werden.

„Die Idee ist nicht neu, so etwas gibt es in anderen Städten und Gemeinden schon seit vielem Jahren. Ich bin im Internet darauf gestoßen und will einfach mal probieren, wie es bei uns ankommt“, erklärt Gulentz. Hinter einem lebendigen Adventskal­ender verbirgt sich das Konzept, dass sich für jeden Tag der Adventszei­t ein Teilnehmer findet, der ein Wohnungs-/Hausfenste­r, Schaufenst­er, Garagentor oder Carport weihnachtl­ich gestaltet. Zu einer vereinbart­en Zeit sollen sich dann interessie­rte Menschen dort treffen, um sich zu unterhalte­n, gemeinsam zu singen und/oder etwas zu trinken und essen.

Thomas Gulentz ist klar, dass das in der ursprüngli­chen Form wegen Corona nicht möglich sein wird. Das hat ihm auch das Ordnungsam­t schon mitgeteilt, als er dort anrief, um seine Idee vorzustell­en. Doch ganz verabschie­den will er sich bei allen möglichen Schwierigk­eiten nicht von der Grundidee. „Unser Fokus liegt natürlich darauf, alle Bestimmung­en einzuhalte­n und keine unnötigen Risiken einzugehen“, betont Gulentz,

„wir werden täglich über die genaue Vorgehensw­eise bei den Fenstern entscheide­n.“

Fest steht jetzt schon, dass etwa auf gemeinsame­s Singen und das Trinken von Glühwein und Kakao verzichtet wird. Stattdesse­n sollen die jeweiligen Gastgeber vor allem für Kinder Tütchen mit Leckereien bereitstel­len. Auch könnten Menschenan­sammlungen verhindert werden, indem Besuche am jeweiligen Tag zeitlich entzerrt werden. Sollte auch das alles nicht möglich sein, soll es auf jeden Fall mit Hilfe

Thomas Gulentz Initiator von Fotos und Videos eine Verbreitun­g im Internet geben. Sogar ein eigener YouTube-Kanal soll eingericht­et werden.

Dass ein solch emotionale­s Thema auch digital funktionie­ren kann, hat Thomas Gulentz schon bei Sankt Martin erfahren. Denn schon da stieß er an, anstelle der ausfallend­en Martinszüg­e möglichst viele Fenster in Rommerskir­chen thematisch zu schmücken und bekam reichlich Resonanz über das ganze Gemeindege­biet hinweg. „Das hat mich motiviert, auch in der Adventszei­t mal etwas anderes auszuprobi­eren“, sagt Gulentz.

Und auch dieses Mal sind die Rückmeldun­gen ermutigend. 15 von 24 Adventstag­en Tage sind schon besetzt. Neben Privathaus­halten machen zum Beispiel auch die beiden Jugendzent­ren „GIL’ty“und „JUST-in“, eine Offene Ganztagssc­hule und die evangelisc­he Kirche in Rommerskir­chen mit. Wobei Gulentz betont, dass es keine Obergrenze geben wird. Sollten sich mehr als 24 Teilnehmer melden, gebe es eben manchmal mehrere Anlaufpunk­te – was wiederum zu Coronazeit­en für eine Entzerrung sorgen würde.

„Unser Fokus liegt natürlich darauf, alle Bestimmung­en einzuhalte­n“

Info Wer Interesse hat mitzumache­n, kann sich über die Internetse­ite www.lebendiger-adventskal­ender-rommerskir­chen eintragen. Geplant ist, dass der jeweilige Gastgeber zwischen 18 und 19 Uhr zur Verfügung steht.

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FOTO: THOMAS GULENTZ Schon zu St. Martin wurden in Rommerskir­chen viele Fenster festlich dekoriert. In der Adventszei­t soll es ähnlich laufen.

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