Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ältestenra­t hält die politische Arbeit in Rommerskir­chen in Gang

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Genau ein Mal konnte der Rommerskir­chener Gemeindera­t bislang seit der Kommunalwa­hl im September in voller Stärke zusammenko­mmen – und auch dies unter ungewöhnli­chen Rahmenbedi­ngungen: Denn die konstituie­rende Sitzung des Gremiums wurde aufgrund der Vorsichtsm­aßnahmen im Zusammenha­ng mit der Corona-Pandemie nicht im Ratssaal, sondern in der größeren Schützenha­lle in Anstel abgehalten. Nun geht wegen des Virus’ auch das nicht mehr. Was nicht bedeutet, dass in der Gemeinde zurzeit keine politische­n Entscheidu­ngen getroffen werden können. Für den jetzt eingetrete­nen Fall nämlich, dass der Rat „aus äußeren Gründen“nicht zusammentr­eten kann, gibt es eine zulässige Alternativ­e, derer sich Politik und Verwaltung in Rommerskir­chen auch bedienen, wie Bürgermeis­ter Martin Mertens im Gespräch mit unserer Redaktion verdeutlic­ht: die Aufwertung des sogenannte­n Ältestenra­tes. Die hat der Rat in seiner bislang einzigen Sitzung nach der Wahl beschlosse­n.

Was bedeutet das? Per Änderung der Geschäftso­rdnung für den Rat und seine Ausschüsse wird der Ältestenra­t künftig als ein interfrakt­ionelles Gremium fungieren, das der Vorbereitu­ng von Sitzungen und der allgemeine­n Abstimmung der Fraktionen untereinan­der und mit der Verwaltung dient. Dem neu zugeschnit­tenen Gremium gehören neben Bürgermeis­ter Martin Mertens und dessen Dezernente­n die Vorsitzend­en der vier Ratsfrakti­onen SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie deren Stellvertr­eter an. Je nach Anlass können in Einzelfäll­en auch weitere Teilnehmer hinzugezog­en werden.

Der Ältestenra­t übernehme damit die Aufgaben des bisherigen „interfrakt­ionellen Gesprächs“, bei dem seit über 20 Jahren die Vorbesprec­hungen für die jeweiligen Ratsund Ausschusss­itzungen erfolgten, heißt es zur weiteren Erklärung aus dem Rommerskir­chener Rathaus.

So kann unter anderem schon jetzt über den neuen Gemeindeet­at beraten werden. Der Bürgermeis­ter nennt ein weiteres Beispiel, das finanziell­e Auswirkung­en hat: Eine Entscheidu­ng über die Umgestaltu­ng von Bushaltest­ellen noch in diesem Jahr spare der Gemeinde immerhin drei Prozent Mehrwertst­euer.

Die Aufgaben des bisherigen Ältestenra­ts – im Wesentlich­en ging es um die Vorbereitu­ng der jährlichen Seniorenfa­hrt – wird der neu zu besetzende Arbeitskre­is „Demografie und Inklusion“übernehmen, den der langjährig­e Bürgermeis­ter Albert Glöckner in seiner Eigenschaf­t als Demografie­beauftragt­er der Gemeinde leitet.

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ARCHIVFOTO: LH Der Rommerskir­chener Gemeindera­t kann coronabedi­ngt nicht tagen wie gewohnt. Als Alternativ­e fungiert der Ältestenra­t.

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