Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ältestenrat hält die politische Arbeit in Rommerskirchen in Gang
ROMMERSKIRCHEN Genau ein Mal konnte der Rommerskirchener Gemeinderat bislang seit der Kommunalwahl im September in voller Stärke zusammenkommen – und auch dies unter ungewöhnlichen Rahmenbedingungen: Denn die konstituierende Sitzung des Gremiums wurde aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht im Ratssaal, sondern in der größeren Schützenhalle in Anstel abgehalten. Nun geht wegen des Virus’ auch das nicht mehr. Was nicht bedeutet, dass in der Gemeinde zurzeit keine politischen Entscheidungen getroffen werden können. Für den jetzt eingetretenen Fall nämlich, dass der Rat „aus äußeren Gründen“nicht zusammentreten kann, gibt es eine zulässige Alternative, derer sich Politik und Verwaltung in Rommerskirchen auch bedienen, wie Bürgermeister Martin Mertens im Gespräch mit unserer Redaktion verdeutlicht: die Aufwertung des sogenannten Ältestenrates. Die hat der Rat in seiner bislang einzigen Sitzung nach der Wahl beschlossen.
Was bedeutet das? Per Änderung der Geschäftsordnung für den Rat und seine Ausschüsse wird der Ältestenrat künftig als ein interfraktionelles Gremium fungieren, das der Vorbereitung von Sitzungen und der allgemeinen Abstimmung der Fraktionen untereinander und mit der Verwaltung dient. Dem neu zugeschnittenen Gremium gehören neben Bürgermeister Martin Mertens und dessen Dezernenten die Vorsitzenden der vier Ratsfraktionen SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie deren Stellvertreter an. Je nach Anlass können in Einzelfällen auch weitere Teilnehmer hinzugezogen werden.
Der Ältestenrat übernehme damit die Aufgaben des bisherigen „interfraktionellen Gesprächs“, bei dem seit über 20 Jahren die Vorbesprechungen für die jeweiligen Ratsund Ausschusssitzungen erfolgten, heißt es zur weiteren Erklärung aus dem Rommerskirchener Rathaus.
So kann unter anderem schon jetzt über den neuen Gemeindeetat beraten werden. Der Bürgermeister nennt ein weiteres Beispiel, das finanzielle Auswirkungen hat: Eine Entscheidung über die Umgestaltung von Bushaltestellen noch in diesem Jahr spare der Gemeinde immerhin drei Prozent Mehrwertsteuer.
Die Aufgaben des bisherigen Ältestenrats – im Wesentlichen ging es um die Vorbereitung der jährlichen Seniorenfahrt – wird der neu zu besetzende Arbeitskreis „Demografie und Inklusion“übernehmen, den der langjährige Bürgermeister Albert Glöckner in seiner Eigenschaft als Demografiebeauftragter der Gemeinde leitet.