Corona-Impfstoffe kurz vor Zulassung

Mit Moderna dringen bereits drei Firmen auf eine rasche Genehmigung ihres Vakzins.

NEW YORK (jaco/rtr) Der US-Biotechkonzern Moderna hat nach positiven Studienergebnissen mit seinem Corona-Impfstoff am Montag eine Notfallzulassung in den USA beantragt. Nach einer Analyse der zulassungsrelevanten Studie zeigte der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent gegen Covid-19. Schwere Krankheitsverläufe konnten verhindert werden, ernste Nebenwirkungen seien nicht festgestellt worden, hieß es.

Moderna ist damit der zweite Pharmakonzern, der in den Vereinigten Staaten eine Notfallzulassung beantragt. Dort hatten bereits Biontech und Pfizer gemeinsam um eine entsprechende Zulassung bei den Behörden gebeten. Eine Entscheidung soll in diesem Fall bis

Mitte Dezember fallen. In den USA ist die Arzneimittelbehörde FDA zuständig, in Europa ist es die Ema mit Sitz in Amsterdam. Sollte die FDA zustimmen, könnten beide Impfstoffe noch in diesem Jahr in den USA eingesetzt werden.

Bei einer Notfallzulassung dürfen die Impfstoffe verabreicht werden, obwohl langfristige Studien zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen fehlen. Bei einer regulären Zulassung wird ein Impfstoff zuvor mehrere Jahre getestet. Hierbei geht es vor allem um die längere Beobachtung der Probanden nach der Impfung. In Europa gibt es das Instrument einer Notfallzulassung zwar nicht, allerdings kann auch bei der Ema ein beschleunigtes Zulassungsverfahren („Rolling Review“) beantragt werden. Biontech/Pfizer und Astrazeneca haben dies bereits getan, Moderna folgt nun.

Die Europäische Union hat mit Moderna einen Vertrag über den Kauf von bis zu 160 Millionen Impfdosen abgeschlossen, die USA sicherten sich die Lieferung von 100 Millionen Dosen im Wert. Bis Ende des Jahres will Moderna rund 20 Millionen Dosen in den USA ausliefern.

Die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer beruhen auf einer neuen, genbasierten Technologie, bei der mit der sogenannten Boten-RNA (mRNA) gearbeitet wird. Diese vermittelt den Zellen die Information zur Produktion von Proteinen und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger. Wirtschaft