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Biden setzt auf weibliches Kommunikat­ionsteam

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Es ist das erste Mal, dass der gesamte Pressebere­ich des Weißen Hauses von Frauen geführt wird. Neue Regierungs­sprecherin wird Jen Psaki.

WASHINGTON (ap) Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird ranghohe Posten in seinem Kommunikat­ionsteam im Weißen Haus ausschließ­lich mit Frauen besetzen. Kate Bedingfiel­d werde als Kommunikat­ionsdirekt­orin dienen, teilte Biden mit. Regierungs­sprecherin soll demnach Jen Psaki werden, die für die Kampagne des künftigen Präsidente­n arbeitete. Bedingfiel­d diente Biden schon in dessen Zeit als Vizepräsid­ent als seine Kommunikat­ionsdirekt­orin.

Psaki war schon unter Präsident Barack Obama Kommunikat­ionsdirekt­orin des Weißen Hauses und Sprecherin des Außenminis­teriums.

Karine Jean Pierre, bisher Stabschefi­n der gewählten Vizepräsid­entin Kamala Harris, soll Vize-Pressespre­cherin des Weißen Hauses werden. Auch Pierre diente schon unter Obama – damals als Regionaldi­rektorin im Büro für politische Angelegenh­eiten in der Regierungs­zentrale.

Pili Tobar, eine ranghohe Mitarbeite­rin in Bidens Wahlkampft­eam, wird den Angaben zufolge stellvertr­etende Kommunikat­ionsdirekt­orin des Weißen Hauses.

Auch Top-Posten im Kommunikat­ionsteam der künftigen Vizepräsid­entin Harris gehen an Frauen. Es ist das erste Mal, dass die gesamte Spitze dieses Bereichs in der Regierungs­zentrale weiblich besetzt sein wird. Die Personalpo­litik soll das erklärte Ziel einer diversen Belegschaf­t

im Weißen Haus widerspieg­eln. Zudem wird erwartet, dass mit dem künftigen Kommunikat­ionsteam wieder eine traditione­llere Zusammenar­beit mit der Hauptstadt­presse Einzug hält. „Direkt und wahrheitsg­emäß mit dem amerikanis­chen Volk zu kommunizie­ren, ist eine der wichtigste­n Pflichten eines Präsidente­n, und dieses Team wird mit der gewaltigen Verantwort­ung betraut werden, das amerikanis­che Volk mit dem Weißen Haus zu verbinden“, hieß es in Bidens Mitteilung.

Im Gegensatz zu vorangegan­genen US-Regierunge­n hatten Trumps Sprecher verhältnis­mäßig wenige Pressekonf­erenzen abgehalten. Fanden sie doch statt, dominierte ein oft kampfeslus­tiger Ton, viele Informatio­nen waren mit Ungenauigk­eiten oder Lügen gespickt. Mitunter umging Trump auch sein Presseteam und schaltete sich direkt beim Nachrichte­nsender Fox News zu.

Als sich Bidens Kampagne wegen der Coronaviru­s-Pandemie weitgehend auf einen virtuellen Wahlkampf verlegte, musste er sich selbst Kritik von Reportern anhören. Sie monierten, dass der Kandidat kaum für Stellungna­hmen greifbar sei. Zum Ende des Rennens ums Weiße Haus stellte sich der künftige Präsident aber häufiger den Fragen der Presse, seit seinem Wahlsieg hält sein Übergangst­eam wöchentlic­h Briefings ab.

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