Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
FC Zons fehlt ein Vollblutstürmer
ANALYSE In der Abwehr steht der Fußball-A-Kreisligist stabil, doch mit den 15 in zehn Partien geschossenen Toren ist Coach Thomas Boldt keineswegs zufrieden.
ZONS Der FC Zons beendet das Jahr im grauen Mittelfeld, in der Fußball-Kreisliga A belegt das Team aktuell Platz neun. Auch wenn Trainer Thomas Boldt mit der Entwicklung grundsätzlich zufrieden ist, hat seine Truppe vor allem im Angriff noch Nachholbedarf.
Saisonverlauf Der FC Zons ist mit einer 0:2-Pleite gegen den SVG Grevenbroich in die Saison gestartet. „Das war wohl der unangenehmste Gegner zum Start“, findet Trainer Thomas Boldt. Weiter ging es mit einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen. Neben drei Siegen verspielte Zons aber auch zwei Mal spät eine Führung – gegen Rosellen und Grimlinghausen. Gegen Aufstiegskandidat Delhoven verpasste Zons die Überraschung und verlor 1:2. Anschließend folgte noch ein Remis gegen Süd, eine etwas überraschende Pleite gegen Vorst und einen Sieg gegen Jüchen II. „Wir hätte gerne vier, fünf Punkte mehr geholt. Aber der Saisonverlauf ist in Ordnung“, ordnet Boldt ein.
Das war gut Zufrieden ist Boldt vor allem mit der defensiven Stabilität. Seine Mannschaft habe dort einen Schritt nach vorne gemacht und arbeite gut gegen den Ball. Zudem habe man zwei, drei unterschiedliche Systeme einstudiert, die von der Mannschaft problemlos umgesetzt werden. Hocherfreut ist Boldt bislang auch über die Integration der
A-Jugend-Spieler. Nach den personellen Veränderungen im Sommer habe sich inzwischen wieder eine echte Mannschaft gefunden. „Die Jungs zerreißen sich füreinander. Das Teamgefüge ist für mich sehr wichtig, da lege ich sehr viel Wert drauf“, betont Boldt.
Das war schlecht Beim FC Zons hapert es dafür noch in vorderster Front. Nur 15 Tore aus zehn Spielen sind für die Ansprüche von Thomas Boldt natürlich zu wenig. „Uns fehlt ein echter Vollblutstürmer, der trifft, den Ball festmachen kann und auch mal für Entlastung sorgt“, so Boldt. Vorne hat Zons noch nicht das richtige Konzept gefunden. Bezeichnend ist, dass die Tore lediglich aufs Konto der Mittelfeldspieler gehen. Frederik Wenzel ist mit gerade einmal vier Treffern der beste Torjäger im Team. Die klassischen Stürmer blieben bislang ohne einen einzigen Torerfolg.
Personalien Im Winter steht bei Thomas Boldt vor allem die Suche nach einem Angreifer an. „Wir wollen natürlich aktiv werden, aber wir brauchen auch jemanden der charakterlich in die Mannschaft passt. Es bringt mir nichts, wenn er 30 Tore macht, aber menschlich nicht ins Team passt“, sagt Boldt.
Ausblick Wie von Boldt bereits befürchtet, wird die Kreisliga A ihren Spielbetrieb nicht vor Januar wieder aufnehmen. Heißt: In diesem Jahr kann Boldt nicht mehr mit seinem Team zusammenarbeiten, außer über Videochats. In der Tabelle soll es nach Möglichkeit noch ein paar Schritte nach vorne gehen. „Wir haben das Zeug für Platz vier bis sieben. Die Qualität ist definitiv da.“