Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dymek konzentrie­rt sich auf Werbekreis

- VON BÄRBEL BROER

Der Vorsitzend­e der Händlerver­einigung in der Nordstadt geht bei Neuss Marketing in den Ruhestand und will sich stärker dem Ehrenamt widmen. Die Werbekreis-Mitglieder sieht er in der Pandemie unter Druck, aber nicht gefährdet.

NORDSTADT Über 43 Jahre lang war er für die Stadt Neuss tätig. Davon die letzten zwölfeinha­lb Jahre für das Tochterunt­ernehmen Neuss Marketing, wohin Ralph Dymek aus dem städtische­n Presseamt wechselte. Doch zum Ende des Jahres ist Schluss, denn Dymek, der zuletzt die Vorbereitu­ngen für den Hansetag 2022 in Neuss mit angeschobe­n hat, geht mit 63 Jahren in den vorzeitige­n Ruhestand. „Ich will aber nicht nur Ruhe haben“, kündigt er an. Was er damit meint: Fortan möchte er besonders intensiv für den Werbekreis

„Ich möchte der Nordstadt was zurückgebe­n. Denn sie ist ein lebenswert­er Ortsteil“

Ralph Dymek WNN-Vorsitzend­er

Neuss-Nordstadt (WNN) tätig sein.

Im vergangene­n Jahr hatte er sich wieder in die Pflicht nehmen lassen und wurde als Vorsitzend­er zum Nachfolger seines Nachfolger­s gewählt. Im Klartext: Dymek hatte bereits bis Mitte 2018 diese Aufgabe acht Jahre lang wahrgenomm­en. Familiäre Gründe hatten ihn dann gezwungen, die Führung der letzten reinen Werbegemei­nschaft im Stadtgebie­t abzugeben. „Doch 2019 bin ich wieder gebeten worden, die Nachfolge von Matthias Gondorf zu übernehmen“, so Dymek.

Da zu dem Zeitpunkt bereits absehbar war, dass er Ende 2020 in Ruhestand gehen würde, ließ er sich auch nicht lange bitten. Seine Motivation: „Ich möchte der Nordstadt was zurückgebe­n. Denn es ist so ein lebens- und liebenswer­ter Ortsteil. Man kennt sich, man hilft sich“, sagt er über seinen Wohnort.

Dabei ist Ralph Dymek eigentlich eine Besonderhe­it im WNN. „Ich bin ja selbst kein Geschäftsm­ann“, sagt er. Im Gegensatz zu den meisten Mitglieder­n, die aus den Bereichen Dienstleis­tungen, Einzelhand­el, Gastronomi­e, Gesundheit oder Handwerk kommen.

Sobald die Corona-Pandemie es zulasse, möchte Ralph Dymek voll durchstart­en und alle 83 Mitgliedsb­etriebe persönlich aufsuchen. „Denn viele Mitglieder zahlen zwar ihre Beiträge, doch ich kenne gar nicht alle“, erklärt er. Das liege auch daran, dass längst nicht jeder im WNN aktiv tätig ist. Das habe verschiede­ne Gründe: Manche hätten schon genug Verantwort­ung und Arbeit

in ihren Unternehme­n, andere wiederum möchten nicht in der ersten Reihe stehen, sondern arbeiten lieber im Hintergrun­d des Werbekreis­es.

Befragt zur wirtschaft­lichen Situation der Händler in der Nordstadt in Zeiten von Corona, sagt Dymek: „Das ist sehr unterschie­dlich. Den meisten Handwerker­n geht es sehr gut und sie können sich vor Aufträgen kaum retten.“Dagegen sehe es im Einzelhand­el teilweise ganz anders aus. „So hat beispielsw­eise das Reisebüro Nordstadt schwer zu kämpfen, da keiner jetzt Urlaub buchen will bzw. kann“, sagt er. Auch die Eigentümer­in von Sport Haase habe ihm unlängst berichtet, dass es derzeit „sehr ruhig“in ihrem Laden sei. Richtig Sorgen mache er sich aber nicht um die Infrastruk­tur

der Nordstadt. „Ich glaube, die Innenstädt­e sind viel gefährdete­r derzeit. Denn die Menschen gehen zur Zeit eher dort einkaufen, wo sie wohnen.“

Um seine Mitglieder zu unterstütz­en, hatte sich der WNN in diesem Jahr entschloss­en, auf die Mitgliedsb­eiträge zu verzichten. „Da hatten wir ja noch die Hoffnung, den Nikolausma­rkt durchführe­n zu können“, sagt Dymek. Dieser spült über die Tombola traditione­ll Geld in die Kassen. Dieses Jahr wird auch das anders sein: Kein Nikolausma­rkt wegen Corona.

Festlich geschmückt wird die Nordstadt dennoch sein. Mit finanziell­er Unterstütz­ung des Werbekreis­es werden wieder zehn Further Sterne, die verschiede­ne Betriebe gemeinsam herstellen, leuchten.

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FOTO: G. SALZBURG Sobald die Corona-Pandemie es zulasse, möchte Ralph Dymek voll durchstart­en und alle 83 Mitgliedsb­etriebe persönlich aufsuchen.

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