Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vier Kernprojek­te für Korschenbr­oich

- VON MARC LATSCH

Haushaltsk­onsolidier­ung, Klimaschut­z, Mobilität und Digitalisi­erung spielen in den Plänen von CDU und SPD für die kommenden Jahre die Hauptrolle. Die FDP kritisiert derweil den Steuer-Kompromiss der Mehrheitsf­raktionen.

KORSCHENBR­OICH Ihr erstes gemeinsame­s Projekt für die neue Wahlperiod­e hatte die Ratsmehrhe­it aus CDU und SPD schnell gefunden. Gemeinsam wandten sie sich gegen die von der Stadt zunächst vorgesehen Steuererhö­hungen und erarbeitet­en eine Alternativ­e, um die Hebesätze bei Grund- und Gewerbeste­uer beizubehal­ten (wir berichtete­n). Doch es gibt noch mehr Gemeinsamk­eiten: Beide Fraktionen wollen sich in den kommenden Jahren verstärkt um Haushaltsk­onsolidier­ung, Mobilität, Klimaschut­z und Digitalisi­erung bemühen.

„Wir dürfen nicht verkennen, dass der Haushalt der Stadt trotz der erfolgreic­hen letzten Jahre nach wie vor ein strukturel­les Defizit aufweist“, sagt der stellvertr­etende CDU-Fraktionss­precher Jörg Siegers. Ein wesentlich­er Baustein hierfür sei die Vermarktun­g des Gewerbegeb­ietes Glehner Heide II und eine Erweiterun­g im Bereich Hasseldamm.

Dass die schwierige Finanzlage nicht als Entschuldi­gung für übrige Nachlässig­keiten herhalten dürfe, betont die SPD in ihren Ausführung­en zu den Haushaltsb­eratungen. „Wir sind nicht nur in einer schwierige­n Haushaltsl­age, sondern auch mitten in einer Klimakrise. Klimaschut­z darf durch die Corona-Pandemie nicht in Vergessenh­eit geraten“, teilt die Fraktion mit. Die Mehrheitsf­raktionen wollen daher ein „gesamtheit­liches Mobilitäts­konzept“erarbeiten. Der Klimaschut­z könne laut SPD nur „Hand in Hand mit der Verkehrswe­nde“funktionie­ren. Die CDU gibt sich zurückhalt­ender. „Im Bereich Verkehr und

Mobilität ist es wichtig, die Interessen aller Verkehrste­ilnehmer ausreichen­d zu berücksich­tigen“, sagt der verkehrspo­litische Sprecher der CDU-Fraktion Bernd Scheufeld. Mittel für den Klimaschut­z sollen laut den Plänen von CDU und SPD zudem künftig gesondert im Haushalt

ausgewiese­n werden.

Kräftige Investitio­nen kündigen die Fraktionen bei der Digitalisi­erung in den Schulen an. Die Finanzieru­ng soll aber nicht allein mit öffentlich­en Mitteln gestemmt werden. Eine schnelle Umsetzung „kann und muss in Zusammenar­beit

mit den Schulen und mit der Unterstütz­ung der Eltern gelingen“, sagt Julian Meyers, CDU-Sprecher im Bildungsau­sschuss. Laut SPD-Fraktion ist hierbei ein „Konzept des Mietkaufs“angedacht. „Die Anschaffun­gskosten sollen durch eine monatliche Zahlung kompensier­t werden und das Gerät geht am Ende der Laufzeit in den Besitz des Nutzers über“, heißt es dort.

Während sich CDU und SPD bereits ihren weiteren thematisch­en Schwerpunk­ten widmen, kommt aus der FDP-Fraktion Kritik an den Steuerplän­en der Ratsmehrhe­it. Zwar lehnt die Fraktion ebenfalls die geplanten Steuererhö­hungen der Stadt ab. Diese durch die Überschüss­e des Städtische­n Entsorgung­sbetrieb Korschenbr­oich (SEK) auszugleic­hen, wie CDU und SPD es planen, sei aber ebenso falsch. So würden die Rücklagen des SEK trotz wohl bald notwendige­r Investitio­nen drastisch reduziert. „Wir gehen davon aus, dass eine Erhöhung der Gebührensä­tze dadurch absehbar wird“, sagt FDP-Fraktionsc­hef Thomas Betz. Die Fraktion setzt stattdesse­n auf eine Reduktion der Personal- und Sachaufwen­dungen in der Verwaltung und Kürzungen bei den „freiwillig­en Leistungen“der Stadt.

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FOTO: KI- Eine Anlage im Windpark bei Glehn. Die Mittel für Klimaschut­z sollen künftig speziell ausgewiese­n werden.
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FOTO: DETLEF ILGNER Mehr Gewerbeans­iedlung, wie hier in der Glehner Heide, soll die Einnahmen erhöhen.
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FOTO: DPA Die Digitalisi­erung in den Schulen soll mit privaten und öffentlich­en Mitteln finanziert werden.
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ARCHIV-FOTO: JABA Ein „gesamtheit­liches Mobilitäts­konzept“soll auch die S-Bahn-Anbindung mitberücks­ichtigen.

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