Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bahnstraße mit viel Platz für Radfahrer
Erstes Teilstück der Straße ist fertiggestellt. Geschäftsleute hätten sich mehr Parkplätze gewünscht.
GREVENBROICH Die Verkehrsschilder und neuen Laternen fehlen noch, aber die Straßenbauarbeiten auf der mittleren Bahnstraße zwischen Ostwall und der Alten Bergheimer Straße sind abgeschlossen.
Auffällig: Radler steht nun ein breiter rot gepflasterter Fahrradweg für beide Fahrtrichtungen zur Verfügung. Auf den ersten Blick wird er nicht viel schmaler.als die Fahrbahn für Autos nebenan. Die Stadt spricht von einem 2,50 Meter breiten Weg für Radler und einer 5,50 Meter breiten Fahrbahn, die stellenweise auf 4,75 Meter verengt sei. Breiter als früher sind die Bürgersteige. Mit dem Umbau der Straße im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) soll die Aufenthaltsqualität auf der Verbindung zwischen Fußgängerzone und Bahnhof verbessert werden. Die Baukolonne ist nun auf den angrenzenden Abschnitt bis zur Erftbrücke weitergewandert, die Sperrung beginnt bereits am Kreisverkehr.
Nach der Fertigstellung des Umbaus auf der östlichen Bahnstraße 2018 hatte es Kritik unter anderem von Verkehrsteilnehmern gehagelt. Die dort nur fünf Meter breite Fahrbahn sei zu schmal. Beschwerden gab es zu den Blockparkplätzen, und Radler monierten, dass sie vor der roten Ampel auf der Fahrbahn zwischen Autos und deren Abgasen stehen müssten.
Die Stadt zog die Reißleine, plante für die angrenzende mittlere Bahnstraße um. Der Radweg wurde neu eingeplant, das Blockparken ebenso gestrichen wie die ursprünglich vorgesehene Einbahnstraße. Ist es nun besser geworden? „Wenn die Fahrbahn für Autos in beiden Richtungen gedacht ist, dann scheint sie mir schmal“, sagt ein Radfahrer. der zudem feststellt: „Der Fahrbahnbelag hier ist sehr rau“.
Die neue Straße sei in Ordnung, erklärt Dominik Schülgen, der an der Straße eine Apotheke betreibt. „Aber ich hätte mir mehr Parkplätze
hier gewünscht“, sagt Schülgen. Das meint auch Ellen Clemens von „Ellens Bürgerservice“an der Straße. „Bereits vor dem Umbau gab es hier zu wenige Stellplätze.“Statt der früher 22 Plätze werden nach dem Umbau zwar noch 19 vorhanden sein, Schülgen befürchtet jedoch, dass künftig von benachbarten Straßen Autofahrer auf der mittleren Bahnstraße parken. Im nächsten großen Bauabschnitt – im Straßenviereck, Rheydter Straße, Platz der Republik, (kleine) Bahn- und Dechant-Schütz-Straße – werden von derzeit 102 Stellplätzen nur noch ein Drittel – 34 – übrig bleiben.
Doch zunächst wird auf der mittleren Bahnstraße weiter gebaut. Ellen Clemens erklärt, dass sie wegen der Bauarbeiten vor der Tür Umsatzeinbußen hinnehmen müssen „Die Baustelle kommt zu Corona dazu.“Bis zur Fertigstellung wird es noch dauern. Die Arbeiten sollen Anfang 2021 abgeschlossen sein – wenn es optimal verläuft und das Wetter mitspielt, Ende Januar, sonst bis März. Zur Fahrbahnbeschaffenheit erklärt Stadtsprecher Stephan Renner: „Der Belag wird seine Rauheit mit der Zeit verlieren.“