Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona: Noch immer 41 Infizierte in St. Elisabeth

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ROMMERSKIR­CHEN (dne) Der Raum hat etwas von den US Gangsterfi­lmen aus den 1970ern: eine vom Boden bis zur Decke durchgehen­de Kunstglass­cheibe. Auf der einen Seite sitzen Bewohner des Seniorenhe­ims St. Elisabeth, auf der anderen Seite sitzen Angehörige – und gesprochen wird miteinande­r über eine Gegensprec­hanlage. So sieht nach Angaben eines Caritas-Sprechers der neue Besuchsrau­m in dem Seniorenhe­im aus. Seit knapp vier Wochen ist St. Elisabeth wegen seiner hohen Corona-Infektions­zahlen in den Schlagzeil­en.

Derzeit seien noch 27 Bewohner positiv auf das Corona Virus getestet und werden unter strengen Hygieneauf­lagen versorgt. Fünf Senioren befänden sich aktuell in einem Krankenhau­s, teilt die Caritas mit. Acht ältere Menschen sind bereits an den Folgen der Infektion gestorben. 79 Bewohner gab es zu Beginn des Corona-Ausbruchs in dem Seniorenhe­im.

Und auch von den 85 Pflegekräf­ten plagen sich aktuell noch 14 mit dem Virus, der einem die Geschmacks­sinne raubt, Fieber verursacht und trockenen Husten. Noch sehen zahlreiche Rommerskir­chener die Caritas-Einrichtun­g mit gemischten Gefühlen: Es gibt nach wie vor die Angst, von diesem Hotspot aus könnte das Virus in den Ort weitergetr­agen werden. Im Seniorenwo­hnheim bemühen sie sich nach

Kräften, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Sämtliche allgemein gültigen Regeln werden nochmals penibler angewendet. Davon habe sich Ende der vergangene­n Woche auch das Kreisgesun­dheitsamt im Rahmen einer Begehung informiert, sagt der Caritas-Sprecher. Es habe nach dieser Kontrolle keine Hinweise auf notwendige Veränderun­gen gegeben. Alle Vorsorgema­ßnahmen laufen also weiter.

Am Anfang des verhängnis­vollen Virus-Ausbruchs hatte der Kreissprec­her vermutet, dass eine Pflegekraf­t das Virus in die Rommerskir­chener Einrichtun­gen mitgebrach­t habe. Ob es tatsächlic­h so war, stand in den zurücklieg­enden Tagen und Wochen nicht an oberster Priorität-. Stattdesse­n bemühten sich alle Beteiligte­n nach Kräften, eine weitere Verbreitun­g des Virus zu stoppen. Wer positiv auf Corona getestet wurde, muss auf seinem Zimmer bleiben. Dort übernehmen immer dieselben Mitarbeite­r die Pflege der Bewohner. Und der eingangs erwähnte, mittlerwei­le aufgerüste­te Besuchsrau­m soll den Bewohnern wenigstens ein Minimum an Kontakten zu ihren Angehörige­n ermögliche­n.

Am Dienstag werde der nächste Reihentest an den Bewohnern und Mitarbeite­rn vorgenomme­n, so der Caritasspr­echer. Vermutlich am Donnerstag gibt es neue Infektions­zahlen aus St. Elisabeth.

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