Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Große Liebe und Leidenscha­ft

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Das „Heilige Köln“war schon im Mittelalte­r für seine prächtigen Kirchen berühmt und zog Pilger aus ganz Europa an den Rhein. Die „Romanische­n Kirchen“sind neben dem Dom für viele Touristen auch heute noch ein Reiseziel, für das man gerne von weit her in die Stadt kommt. Doch Köln und seine direkte Umgebung hat noch weit mehr bei den Gotteshäus­ern zu bieten. So sind alleine nach dem Krieg in der Metropole 194 neue Kirchen entstanden – darunter finden sich viele, die über eine einzigarti­ge Architektu­r verfügen. Autorin Monika Schmitz hat sich mit der Fotografin Britta Schmitz auf die Suche gemacht und präsentier­t in ihrem Buch „111 Kölner Kirchen, die man gesehen haben muss“(240 Seiten, 16.95 Euro). Spannend sind die Kirchen hinter denen eine besondere Geschichte steckt. Das gilt zum Beispiel für St. Agnes am Neusser Platz, mit der ein liebender und wohlhabend­er Ehemann seiner verstorben­en Ehefrau ein Denkmal errichtet hat – quasi ein kölsches Taj Mahal. Es ist die zweitgrößt­e Kirche der Stadt und das Veedel um sie herum trägt ihren Namen – das Agnesviert­el. In der monumental­en Hallenkirc­he im neugotisch­en Stil findet sich auch das Grab ihres Erbauers. Der Klassiker unter den Gotteshäus­ern ist natürlich der Dom, an dem es unzählige Details zu entdecken gibt. So wurde an der Fassade Geißbock Hennes genauso verewigt wie das Kölner Dreigestir­n oder die Boxlegende Peter Müller. Selbst vom aktuellen Papst Franziskus findet sich ein Abbild – am Hauptporta­l in einem neuen Baldachin. Der FC findet sich übrigens auch in einem anderen Gotteshaus wieder – in St. Hubertus hat der Pastor und leidenscha­ftliche Fußballfan das Logo seines Lieblingsv­ereins oberhalb einer Säule anbringen lassen. Berühmt sind die romanische­n Kirchen wie Groß St. Martin in der Altstadt, ein Gotteshaus,das zum Mittelpunk­t der monastisch­en Gemeinscha­ft von Jerusalem geworden ist. Die Brüder und Schwestern gehen ganz normalen Berufen wie Arzt oder Lehrerin nach. Zum Gebet treffen sie sich in ihrer Kirche.

Stephan Eppinger

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FOTO: BRITTA SCHMITZ In der Kirche Groß St. Martin hat die Gemeinscha­ft von Jerusalem ihren Platz gefunden.

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